Wirtschaft gestalten HAK V, Arbeitsbuch BW

92 2 Kooperation als Koordinationskonzept Eine Kooperation ist eine auf freiwilliger Basis geregelte Zusam­ menarbeit rechtlich selbstständiger Unternehmen, allerdings wird ein mehr oder weniger großer Teil der wirtschaftlichen Selbststän­ digkeit aufgegeben. Die betriebswirtschaftlichen Vorteile der Ko­ operation liegen darin, ÚÚ Synergien zwischen den beteiligten Partnern zu nutzen, ÚÚ Ressourcen zu bündeln, ÚÚ Abläufe im Unternehmen zu rationalisieren und ÚÚ Risiken zu verteilen bzw. zu mindern. Unternehmenskooperationen können in verschiedenen Formen auf­ treten: Arbeitsgemeinschaft (ARGE) Eine Arbeitsgemeinschaft (ARGE) aus verschiedenen Unternehmen dient dazu, gemeinsam eine abge­ grenzte Aufgabe zu erfüllen. ARGEs finden sich häufig bei industriellen Großbauten. Eine moderne Variante sind virtuelle Organisationen , bei denen sich die Kooperationspartner der modernen Kommu­ nikationstechnologien für die Durchführung eines gemeinsamen Projektes bedienen. Bei Banken spricht man von einem Konsortium , das z.B. eine größere Wertpapieremission für ein Unternehmen am Kapitalmarkt durchführt. Interessensgemeinschaft Eine Interessensgemeinschaft ist inhaltlich und zeitlich weiter gefasst als eine ARGE, da eine länger­ fristige Zusammenarbeit bestimmter Funktionsbereiche eines Unternehmens besteht. Diese reicht von einer Forschungskooperation, über eine Werbegemeinschaft (z.B. der Kaufleute einer Einkaufsstraße), über ein gemeinsames Qualitätssiegels (z.B. von Biobauern) bis hin zu einem Unternehmensverband zur Vertretung gemeinsamer Interessen gegenüber der Öffentlichkeit (z. B. Industriellenvereinigung, Österreichischer Gewerbeverband). Cluster Ein Cluster ist ein branchenübergreifendes Netzwerk von Unternehmen und Forschungseinrichtungen mit dem Ziel, die Kompetenzen der Partnerunternehmen entlang der Wertschöpfungskette zu unter­ stützen (z.B. Weincluster im Burgenland, Holzcluster in der Steiermark). Allianz Bei einer Allianz zwischen Unternehmen werden individuelle Stärken vereint (z.B. kann die Star Alli­ ance ein globales Streckennetz und Meilensammelprogramm anbieten, durch die beteiligten Flugge­ sellschaften und zur Verbesserung deren Kapazitätsauslastung). Kooperation Unternehmen bleiben rechtlich selbstständig, müssen aber einen mehr oder weniger großen Teil ihrer wirtschaftlichen Selbstständigkeit aufgeben. beschränken den Wett­ bewerb nicht, sie dienen zur Durchfüh­ rung einer zeitlich beschränkten gemein samen Aufgabe, z. B. ein Bauprojekt wird gemeinsam umgesetzt. sind inhaltlich und zeitlich weiter als eine ARGE gefasst, z. B. ge­ meinsames Qualitäts­ siegel. sind Netzwerke von Unternehmen mit dem Ziel, die Kompetenzen entlang der Wertschöp­ fungskette zu unter­ stützen, z. B. Auto­ cluster. Nicht mehr die ein­ zelnen Unternehmen stehen sich als Wett­ bewerber gegenüber, sondern Netzwerke, z. B. Star Alliance. beschränken den Wett­ bewerb, z. B. Mengen, Preis, Konditionen­ kartell. Interessens- gemeinschaften Arbeits- gemeinschaften Cluster Allianz Kartelle Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

RkJQdWJsaXNoZXIy ODE3MDE=