Wirtschaft gestalten HAK V, Arbeitsbuch BW

39 Einen Businessplan bewerten und erstellen Algenproduktion Algen speichern Kohlendioxid und nutzen die Energie der Sonne, um damit Biomasse aufzubauen. Dadurch, dass Algen keine Wurzeln haben und auch keine Strukturelemente aufbauen müssen, sind sie um ein Vielfaches effizienter als Landpflanzen. Damit werden sie von vielen Expertinnen und Ex­ perten in der Teller-versus-Tank-Diskussion (Verwendung von Pflanzen als Nahrungsmittel oder zur Erzeugung von Energie) als essentieller Bestandteil zur zukünftigen Sicherung der Welternährung gesehen. Algen für die Lebensmittelproduktion werden in geschlossenen Systemen, sogenannten Photobio­ reaktoren hergestellt, um die hohen Hygienestandards erfüllen zu können. Algeninhaltsstoffe Algen werden als Nahrungsergänzungsmittel und auch als Nahrungsmittel immer beliebter. Während sie früher nur bei Liebhaberinnen und Liebhabern der vegetarischen Kost bekannt waren, ist ihr Sie­ geszug nun nicht mehr aufzuhalten, denn Algen enthalten wichtige Nährstoffe, die in ähnlicher Zu­ sammensetzung auch in Fisch oder in anderen Lebensmitteln vorkommen. Sie haben einen sehr hohen Eiweißgehalt und sind reich an den Vitaminen A, B und E. Diese Zusammensetzung wird durch Mine­ ralstoffe wie Eisen, Kalzium und Magnesium ergänzt. Typische Zusammensetzung einer Mikroalge (Bio-Chlorella): Nährwerte pro 100g Brennwert 1723,1 kJ/408,7kcal Eiweiß 56,1 g Kohlenhydrate 21,1 g Fett 11,1 g Vitamine Vitamin B12 50µg Mineralstoffe und Spureneleamente Eisen 730mg Folsäure (Folat) 230mg BE 0,25 Mit ihrem hohen Proteingehalt von bis zu 60% sind Mikroalgen eine wertvolle nicht tierische Eiweißquelle. Aminosäuren sind die Bausteine der Proteine. Entsprechend den WHO/FAO-Standards ist die Zusammensetzung dieser Bausteine positiv zu sehen gegenüber Eiern, Soja und Weizenprotein. Alle essentiellen Aminosäuren, solche, die der menschliche Körper nicht selbst herstellen kann, sind enthalten und gut bioverfügbar, d.h. sie können vom menschlichen Körper aufgenommen werden. Vergleichbar mit hochwertigen Pflanzenölen sind Algen in der Lage, ungesättigte Fettsäuren zu pro­ duzieren. Über die natürliche Nahrungskette gelangen diese Omega-3-Fettsäuren schließlich in Fische. Der Hauptgrund, warum Fisch so gesund ist, wird nicht von den Fischen selbst produziert, sondern wird über das Fressen von Algen in den Fischen eingelagert. Omega-3-Fettsäuren und ihre positive Wirkung auf das Herz-Kreislauf-System sind ein weiterer Grund, weshalb Algen zu einer ausgewogenen Ernährung dazugehören. Algen sind geradezu unschlagbar als Mineralstofflieferanten: Neben Zink und den Vitaminen A, C, E und B12 versorgen uns Algen besonders mit Jod. Das Spurenelement ist noch immer Mangelware und steckt in größeren Mengen sonst nur in Fisch und Meeresfrüchten. Es ist besonders wichtig für einen guten Hormonstoffwechsel und damit nicht zuletzt auch für die schlanke Linie. Zur schlankmachenden Wirkung von Algen tragen außerdem die reichlich enthaltenen löslichen Ballaststoffe bei: Schon acht Gramm getrocknete Speisealgen decken etwa ein Achtel des täglichen Bedarfs an Ballaststoffen. Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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