Wirtschaft gestalten HAK V, Arbeitsbuch BW

213 Analyse der Finanz- und Liquiditätsstruktur Anlagen-Deckung I ​  Eigenkapital x 100 _____________   Anlagenvermögen ​ Richtwerte: > 60% gut, < 10% schlecht Anlagen-Deckung II (EK + langfristiges FK) x 100 Anlagenvermögen Richtwerte: > 120% gut, < 100% schlecht Das Anlagevermögen soll dem Unternehmen langfristig dienen, daher soll dieses durch langfristiges Kapital (Eigenkapital bzw. langfristiges Fremdkapital bei der Anlagendeckung II) gedeckt sein. Die Anlagendeckung II sollte daher mindestens 100% betragen. Typisches langfristiges FK: Kredite, Pensions- oder Produkthaftungsrückstellungen etc. Working Capital Umlaufvermögen – kurzfristiges FK Negatives Working Capital ist schlecht. Wichtige Finanzierungskennzahl! Ist das Working Capital positiv, reicht das kurzfristige Vermögen zur Deckung der kurzfristigen Ver­ bindlichkeiten aus und es bleibt ein „Sicherheitspolster“. Ist es negativ, wurde ein Teil des AV kurzfristig finanziert und es besteht Gefahr illiquide zu werden. Typisches kurzfristiges FK: Lieferverbindlichkeiten, Steuerrückstellungen etc. Liquidität 1 ​  liquide Mittel x 100 _____________________    kurzfristige Verbindlichkeiten ​ Mind. 20% Liquidität 2 ​  liquide Mittel + kurzfr. Ford. x 100 _______________________    kurzfristige Verbindlichkeiten ​ Richtwerte: > 110% gut, < 90% schlecht Liquidität 3 (Working Capital Ratio) ​  (gesamte) Umlaufvermögen x 100 ________________________    kurzfristige Verbindlichkeiten ​ Richtwerte: > 150% gut, < 120% schlecht Höher bei Produktionsunternehmen und im Handel; niedriger im Dienstleistungsbereich. Die Liquidität beantwortet die Frage, ob das Unternehmen seine kurzfristigen Verbindlichkeiten (ter­ mingerecht) zahlen kann. Ein Betrieb kann ohne Gewinn zumindest einige Zeit (meist mehrere Jahre) weiterleben, jedoch nicht ohne liquide zu sein. Daher ist auf die regelmäßige Analyse der Liquidität besonders zu achten! Die wichtigen Fragen hierbei sind: Welche Rechnungen sind wann fällig und wie schnell kann etwas „zu Cash“ gemacht werden. Zu den sehr liquiden Mitteln zählen insb. Bargeld und Bankguthaben, Vorräte sind bereits weniger liquide, da ihr Verkaufszeitpunkt noch ungewiss ist. Kurzfristige Forderungen: Forderungen mit einer Restlaufzeit von max. einem Jahr, also normalerweise alle Rechnungen an Kunden. Kurzfristige Verbindlichkeiten: ÚÚ Lieferverbindlichkeiten (= Rechnungen der Lieferanten), ÚÚ manche Unternehmen rechnen auch gerne pauschal 50% der Rückstellungen hinzu, in der Annah­ me, dass diese kurzfristig fällig werden (z. B. Steuerrückstellungen), und auch den Bilanzgewinn, wenn dieser nicht im Unternehmen bleiben soll. Nur zu Prüfzweck n – Eigentum des Verlags öbv

RkJQdWJsaXNoZXIy ODE3MDE=