Wirtschaft gestalten HAK IV, Arbeitsbuch BW

94 Schritt 3: Kauf bzw. Verkauf bei der Hausbank Der Kauf oder Verkauf eines Wertpapiers wird von Wertpapierhändlern durchgeführt. Als Händler fun- gieren die an der Börse zugelassenen Banken. Privatanleger/innen kaufen Aktien gewöhnlich bei ihrer „Hausbank“ oder auch bei Online-Brokern. Beim Aktienkauf sind neben dem eigentlichen Kaufpreis, der sich am aktuellen Preis der gewünschten Aktie (bei börsennotierten AG der Börsenkurs) orientiert, auch Spesen zu bezahlen, abhängig von der Ordergröße (Auftragsgröße) und dem Preis. Der Auftrag für den Kauf- bzw. Verkauf von Wertpapieren kann als Bestens Order (Kauf- bzw. Verkaufsauftrag zum aktuellen Preis) bzw. Limit Order (Kauf- oder Verkaufsauftrag mit einer festgelegten Preisgrenze) erfolgen, z.B. Kauf von 100 Stück „Mayr-Melnhof Karton AG-Aktien“ mit Limit 70 EUR: Ich möchte die Wertpapiere mit maximal 70 EUR kaufen, aber nicht teurer. Oder: Verkauf von 100 Stück „Mayr-Melnhof Karton AG-Aktien“ mit Limit 75 EUR: Ich möchte die Aktien mit 75 EUR oder mehr verkaufen, aber nicht billiger. Die erworbenen Aktien werden heutzutage nicht mehr gedruckt, sondern auf einem Wertpapier-Depotkonto gutgeschrieben und von einer Bank verwahrt. Schritt 4: Portfoliomanagement Der Aktionär bzw. die Aktionärin muss insbesondere die Kurse seiner/ihrer Aktien verfolgen. Diese geben den aktuellen Wert des Wertpapiers an. „Kaufen oder verkaufen?“ – das ist die Frage der Ent- wicklung des Aktienkurses. Der Aktienkurs wird von vielen Faktoren beeinflusst, er ist das Ergebnis des Verhältnisses von Angebot und Nachfrage und bildet das Resultat der jeweils individuellen Einschät- zung von vielen Marktteilnehmern ab. 1. Kriterien für Veranlagung 2. Finanzanalyse und -beratung 3. Kauf bzw. Verkauf bei der Hausbank 4. Portfolio- management Beispiel: Kauf von 10 „Mayr-Melnhof Karton AG-Aktien“ Bei einer Bestens Order würde der Wertpa- pierhändler zum aktuellen Kurs, z.B. 73,50 Euro pro Aktie, den Kauf durchführen. Der Kauf der Aktie erfordert auch die Eröffnung eines Wert­ papierdepotkontos. Bei der Kalkulation des Investments muss der Anleger die Kaufspe- sen einrechnen. In unserem Beispiel (siehe gegenüberliegen- de Seite) kosten die 10 „Mayr-Melnhof Karton AG-Aktien“ 735,00 EUR (10 x 73,50 EUR), dazu kommen ca. 36,00 EUR Mindestspesen (sind je nach Bank unterschiedlich). Die Spesen pro Aktie (3,60 EUR) aufgeteilt verteuern den Kaufpreis somit auf 77,10 EUR. Da auch Verkaufsspesen in gleicher Höhe anfallen, muss die Aktie auf mehr als 80,70 EUR ansteigen, um überhaupt einen Gewinn zu erzielen. Je mehr Stück gekauft werden, desto geringer sind die Spesen pro Aktie. Neben den Kauf- und Verkaufsgebühren bei der Order (Kauf- oder Verkaufsauftrag) ist für die Verwaltung und Verwahrung der Aktien eine Depotgebühr für das Wertpapierdepotkonto zu bezahlen. Bei Großbanken in Österreich beträgt dies für inländische Papiere jährlich 2 Promille des Preises (plus 20% Umsatzsteuer), bei ausländischen Titeln gewöhnlich 5 Promille des Preises (plus Umsatzsteuer). Häufig ist auch ein Verrechnungskonto (ähnlich einem Girokonto) zu dem Wertpapierkonto zu führen. 1. Kriterien für Veranlagung 2. Finanzanalyse und -beratung 3. Kauf bzw. Verkauf bei der Hausbank 4. Portfolio- management Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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