Wirtschaft gestalten HAK IV, Arbeitsbuch BW

89 Veranlagen – Wertpapiere und Kapitalmarkt Das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) zur Beurteilung von Wertpapieren Vielen Anlegern dient der Ertragswert eines Unternehmens als Orientierungshilfe: Dieser lässt sich aus dem Gewinnpotenzial ableiten. Der Gewinn wird einfach durch die Zahl der vorhandenen Aktien geteilt. Dann wird der aktuelle Börsenkurs durch diesen Gewinn pro Aktie dividiert – fertig ist das „Kurs-Gewinn-Verhältnis“ (KGV). KGV = ​ Kurs einer Aktie   ______________  Gewinn einer Aktie ​ Der aktuelle Aktienkurs beträgt 30,00 EUR, für das kommende Geschäftsjahr wird mit einem Gewinn von 3,00 EUR pro Aktie gerechnet. Es ergibt sich also: KGV = ​ 30  __ 3 ​= 10 Die Kennzahl zeigt, wie oft der (erwartete) Gewinn pro Aktie im Aktienkurs enthalten ist. Eine Aktie mit niedrigem KGV gilt als billig, weil die Kurs-Gewinn-Relation entweder auf einen niedrigen Kurs bei bestimmtem Gewinn oder auf einen hohen Gewinn bei niedrigem Kurs verweist. Eine generelle Aus- sage, ab welchem KGV eine Aktie als billig oder teuer gilt, lässt sich nicht treffen. Das Kurs-Gewinn-Verhältnis kann anhand bereits erzielter Geschäftsergebnisse, aber auch anhand von Gewinnschätzungen berechnet werden, wobei die Verwendung von Gewinnschätzungen immer popu- lärer wird – immerhin wird so tatsächlich Zukunft abgebildet. Wenn dann jedoch Gewinnerwartungen verändert werden müssen, ändert sich auch das KGV. ARBEITSAUFGABE 21: Kurs-Gewinn-Verhältnis ermitteln Berechnen und interpretieren Sie das Kurs-Gewinn-Verhältnis für die folgenden Unternehmen: Österreichische Post AG Anzahl der ausgegebenen Aktien: 70000000 Stück Jahresgewinn: 100.000.000,00 EUR Kurs: 33,39 EUR Mayr-Melnhof Karton AG Anzahl der Aktien: 20000000 Stück Jahresgewinn: 229.920.000,00 EUR Kurs: 67,38 EUR Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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