Wirtschaft gestalten HAK IV, Arbeitsbuch BW

82 3.4 Börse und Kapitalmarkt Zu den Hauptaufgaben einer Börse zählt die aktive Gestaltung des Kapitalmarktes zum Nutzen der gesamten Wirtschaft. Sie fungiert als Plattform für Emittenten (wie Unternehmen, Ausgeber von An- leihen etc.), Anleger/innen und Banken, sowohl was den tatsächlichen Börsenhandel betrifft als auch bei gemeinsamen Maßnahmen zur Stärkung des Kapitalmarktes. Wie funktioniert der Kapitalmarkt – Teilnehmer am Kapitalmarkt An einer Börse werden Erwartungen gehandelt. Zum Beispiel werden Aktien eines an der Börse no- tierten Unternehmens in der Regel erworben, wenn sich der Käufer/die Käuferin einen günstigen Geschäftsverlauf dieses Unternehmens erwartet. Aktien werden auch gekauft, wenn sie aufgrund ver- schiedener Umstände gerade sehr billig zu haben sind, aber mit einem Aufschwung und sogenannten „Gewinnmitnahmen“ gerechnet werden kann. Gehen Aktieninhaber/innen von einer ungünstigen Ent- wicklung aus, liegt es auf der Hand, dass sie ihre Aktien zum Verkauf anbieten. Börsen gelten daher als Wirtschaftsbarometer , da sie künftige Entwicklungen vorwegnehmen. Sie reagieren generell auf volks- wirtschaftliche und politische Veränderungen sehr sensibel. Die Bedeutung der Börse für … ÚÚ Anleger/innen: An einer Wertpapierbörse können Anleger/innen – meist über Banken oder Börsen- händler/innen (Broker) – jederzeit Wertpapiere kaufen und verkaufen. Der Handel läuft nach be- stimmten Regeln ab, die für alle Marktteilnehmer gleich sind. Durch die Börse ist der rasche Kauf oder Verkauf von Wertpapieren sichergestellt. ÚÚ Unternehmen: Der Gang an die Börse bringt den Unternehmen zusätzliches Kapital (z. B. Eigen­ kapital durch die Ausgabe junger Aktien und Fremdkapital durch die Platzierung von Anleihen). Dadurch können Investitionen, Forschung und Markterschließungen finanziert werden. Unterneh- men sichern sich so ihre anhaltende Konkurrenzfähigkeit. Hinter dem Mechanismus der Börse steht im Prinzip etwas sehr Einfaches: Die Börse ist ein orga- nisierter Markt, auf dem für Waren nach Angebot und Nachfrage Preise gebildet werden. Der Han- del an der Börse wird nicht – wie etwa in einer Markthalle – direkt zwischen Käufer und Verkäufer betrieben, sondern von dazu berechtigten Personen, den Händlern/Händlerinnen (Tradern bzw. Brokern), und häufig mit Hilfe eines Computersystems. Anbieter von Kapital Vermittler Banken, Vermögensberater/innen, Investmenthäuser Institutionen Finanzmarktaufsicht, Finanzminis- terium, EU-Organe, Kartellbehörde Börse Drehscheibe des Kapitalmarktes Kursgewinne und -verluste, Zinsen, Dividenden, Kapital Nachfrager von Kapital Unternehmen, Öffentliche Hand (Bund, Länder, Gemeinden) Privatanleger/innen, Institutionelle Investoren (z.B. Versicherungen) Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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