Wirtschaft gestalten HAK IV, Arbeitsbuch BW

69 Veranlagen – Wertpapiere und Kapitalmarkt Einteilung nach Emittenten: Die am meisten gehandelten Anleihen sind sogenannte Government Bonds, d. h. Anleihen der öffentlichen Hand. Diese können Bundesan- leihen der Republik Österreich, Länderanleihen und Gemeindeanleihen sein. Bundesschatzscheine sind Bundesanleihen, die nur online vertrie- ben werden. Anleihen werden von Banken (Banking Bonds bzw. Bankanleihen ) he- rausgegeben. Die Kreditinstitute stellen das aufgebrachte Kapital ihrer- seits Kreditnehmern zur Verfügung. Corporate Bonds ( Unternehmens- anleihen ) werden als Finanzierungsalternative bei Unternehmen zunehmend populärer. Für Unternehmen ist insbesondere vorteilhaft, dass bestehende Kreditlinien nicht belastet werden, das aufgenomme- ne Kapital erst am Ende der Laufzeit zurückzuzahlen ist und gleichzei- tig keine Unternehmensanteile abgegeben werden müssen. Zinsstruktur und Zinsfälligkeit bei Anleihen ÚÚ Festverzinsliche Anleihe oder Straight Bond: über die gesamte Laufzeit besteht eine fixe Verzinsung. Ausgehend von den festverzinslichen Anleihen haben sich – nach den Bedürfnissen der Emittenten und Investoren – im Laufe der Zeit einige Gestaltungsvarianten herausgebildet. ÚÚ Variabel verzinsliche Anleihe oder Floating Rate Note: Bezeichnung für Wertpapiere, die im Gegen- satz zu traditionellen Anleihen immer nur für einen bestimmten Zeitraum (zum Beispiel 3 oder 6 Monate) einen festen Mindestzinssatz vorsehen. Die Höhe dieses Mindestzinssatzes ist an die Entwicklung der Geldmarktsätze gekoppelt. ÚÚ Nullkupon-Anleihen bzw. Zero-Bonds: Bei dieser Anleihe gibt es keine jährlichen Zinszahlungen, die Zinsen werden am Ende der Laufzeit durch eine Differenz zwischen Ausgabe und Tilgungskurs be- zahlt. ÚÚ Verbriefte Rechte können eine höhere Ertragschance bieten: z.B. Wandelanleihen (die Anleihe kann in eine Aktie umgewandelt werden), Optionsanleihen (d.h. es besteht das Recht, eine Aktie zu einem bestimmten Kurs zu erwerben) Art der Sicherheit bei Anleihen ÚÚ bei einer Unternehmensanleihe wird ein Deckungsstock bzw. ein Sondervermögen angelegt, zur Bedienung der Anleihe im Liquidations- oder Konkursfall. ÚÚ durch eine öffentliche Haftung kann eine Anleihe als mündelsicher eingestuft werden. ÚÚ Nicht fundierte Anleihen: Bei diesen hat der Inhaber der Anleihe normale Gläubigerstellung. ÚÚ Nachrangige Anleihen: Bedienung des Kapitals im Liquidations- oder Konkursfall des Emittenten erst nach Befriedigung der Forderungen der anderen nicht nachrangigen Gläubiger. Webtipp: Video „Anleihen einfach erklärt“ Pfand- und Kommunalbriefe Beide Wertpapiere, Pfand- und Kommunalbriefe sind Forderungspapiere wie die Anleihen. Mit dem Erlös aus Pfandbriefen werden Hypothe- karkredite finanziert, für die der Kreditnehmer bzw. die Kreditnehmerin seine/ihre Liegen- schaft (Immobilie) als Sicherstellung verpfän- det. Mit dem Erlös aus Kommunalbriefen werden Kredite an Länder und Gemeinden vergeben. Die Forderungen der Anleger/innen sind durch Pfandrechte an Einnahmen (manchmal auch durch Grundstücke) der Länder und Gemeinden gesichert. Link r9px6h Video zu4np4 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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