Wirtschaft gestalten HAK IV, Arbeitsbuch BW

64 3.1 Formen der Geldanlage In Kapitel 2 „Geldgeschäfte durchführen“ haben Sie bereits verschiede Arten von Spareinlagen ken- nengelernt. In diesem Kapitel erhalten Sie nun einen Überblick über weitere Formen der Geldanlage, sowie über die Fragen, die vor einer Veranlagung geklärt werden sollten. Bevor Sie sich für ein Spar- oder Veranlagungsprodukt entscheiden, sollten Sie einige Fragen klären: ÚÚ Soll ein Sparziel durch Ansparen erreicht oder ein größerer Betrag veranlagt werden? ÚÚ Wofür soll angespart bzw. veranlagt werden? ÚÚ Wie lange möchten Sie sparen bzw. veranlagen? ÚÚ Welches Risiko sind Sie bereit einzugehen? ÚÚ Wie hoch sind Ihre finanziellen Reserven für laufende und unvorhergesehene Ausgaben? ÚÚ Ist Ihnen wichtig, was mit dem veranlagten Kapital passiert? Wird mit dem Geld z.B. eine Wohnung gebaut, wird auf Rohstoffe spekuliert oder liegt ein Investment in erneuerbare Energie vor. Die Sicherheit einer Kapitalanlage steht für die Erhaltung des angelegten Vermögens. Diese hängt von den Risiken ab, denen sie unterworfen ist, wie etwa dem Konjunkturrisiko, dem Inflationsrisiko oder demWährungsrisiko. Die Liquidität einer Kapitalanlage beschreibt die Möglichkeit für den/die Anleger/ in, seine/ihre Vermögenswerte jederzeit zu marktgerechten Preisen verkaufen zu können. Die Liquidi- tät ist nicht mit der Bindungsdauer einer Anlage zu verwechselt. Die Rentabilität bestimmt sich aus deren Ertrag. Zu den Erträgen eines Sparbuches gehören die Zinsen, bei einem Wertpapier Zins- bzw. Dividendenzahlungen und Wertsteigerungen (in Form von Kursgewinnen). Solche Erträge können re- gelmäßig zufließen oder erst bei Verkauf (z.B. Kurssteigerung). Ethisches Investment berücksichtigt neben der Rentabilität auch ethische Wertvorstellungen (d. h. reflektiert über menschliches Handeln, nach gut und böse bzw. gerecht oder ungerecht), oft wird auch von ökologischem und sozial verantwortlichem Investment gesprochen. Formen der Geldanlage Spareinlagen • Sparbuch/Sparkarte • Kapitalsparbuch • Prämiensparbuch • Bausparen Wertpapiere • Forderungspapiere – Anleihen – Pfand- und Kommunalbrief • Beteiligungspapiere – Aktien – Investmentzertifikate („Fonds“) Vermögenswerte • Immobilien (z. B. Eigentumswohnung) • Kunstwerke (z.B. Bilder) • Edelmetalle (z.B. Gold) Es gibt keine einheitliche Richtschnur für Veranlagungen, sie ist für den einzelnen Anleger/die ein- zelne Anlegerin je nach persönlichen Voraussetzungen und Zielen unterschiedlich. Hinter diesen Fragen stehen folgende Kriterien: Risiko/Sicherheit , Verfügbarkeit/Liquidität , Ertrag/ Rentabilität und Berücksichtigung ethischer Überlegungen (Wertvorstellungen) . Wie diese zum Teil konkurrierenden Kriterien zu gewichten sind, ist eine Frage der persönlichen Vorlieben des Anle- gers/der Anlegerin. Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

RkJQdWJsaXNoZXIy ODE3MDE=