Wirtschaft gestalten HAK IV, Arbeitsbuch BW

43 Geldgeschäfte durchführen mit Banken und Kreditinstituten ARBEITSAUFGABE 27: Managementaufgaben in einer Bank Wenden Sie Ihr Wissen über Management (vgl. 3. Jahrgang) an. Ordnen Sie die im Interview ange- sprochenen Tätigkeiten den „Managementaufgaben“ aus dem Kreis zu. Der Arbeitstag eines Leiters einer Bankfiliale In der Früh betrete ich meine Filiale, melde mich im System an und schaue, ob alle Mitarbei- ter/innen anwesend sind. Dann gilt es Listen über Kontode- ckungen und Kundenaufträge, die uns zentral zur Verfügung gestellt werden, zu bearbeiten. Nach diesem administrativen Block, der nach ca. 30 bis 45 Minuten erledigt sein sollte, werden bereits am Vortag ver- einbarte Kundentermine wahr- genommen. Da dem Kunden­ betreuer hierbei die Anliegen der Kunden bekannt sind, wird versucht, auch eine Vorberei- tungszeit von ca. 30 Minuten einzuplanen. Bei den Kundenge- sprächen gibt es also vereinbar- te Termine und Laufkundschaft, bei denen auf Grund des Kun- denwunsches sehr flexibel ge- handelt werden muss. Als Filialleiter halte ich mehr- mals wöchentlich Kontakt zu unserem Marktmanager, der mehrere Filialen – also einen ei- genen Markt z. B. im gleichen Einzugsgebiet – zu verantwor- ten hat. Hierbei werdenThemen wie Marketingplanung, Ver- kaufsziele, Personalverantwor- tung besprochen. Monatlich fin- den Jour fixe mit anderen Filialleitern statt, an denen die Vorgaben und Zielerfüllungen besprochen und Erfahrungen ausgetauscht werden. So wird sichergestellt, dass etwa gut funktionierende Marketingmaß- nahmen auch auf andere Märkte übertragen bzw. aufgetretene Probleme bei weiteren Maßnah- men berücksichtigt werden kön- nen. Eine weitere Aufgabe der Filialleitung ist die Repräsentati- on nach außen z.B. durch Kon- takte zur Bezirksvorstehung und zu Bauträgern, wenn Neu- bauten geplant werden, um Fi- nanzierungsvarianten zu be- sprechen. Dies ist je nach Markt, Standort und Einzugsgebiet sehr verschieden, da beispielsweise in manchen Gebieten sehr viel gebaut wird, anderswo der Markt gesättigt scheint. Die Planung und Koordination von Weiterbildungen der Mitar- beiter obliegt dem Filialleiter, wobei ein Bildungsprogramm zentral vorgegeben wird und je nach Bedarf und Interesse des Mitarbeiters eine entsprechende Auswahl getroffen werden kann 60 bis 70% der Arbeitszeit sind schon im Vorfeld mit Kunden­ terminen verplant, da dies das Kerngeschäft der Bank ist. Das kann bei Absenzen von Mitar- beitern noch weiter ansteigen. Das heißt, dass auch der Filial- leiter Bausparverträge oder Tickets für Veranstaltungen ver- kauft. Für administrative Tätig- keiten stehen mir als Filialleiter 30 bis 40% der Zeit zur Verfü- gung, einem Kundenbetreuer entsprechend weniger. Obwohl die Filialöffnungszeit um 15 Uhr endet, finden darüber hinaus weitere Kundentermine insbe- sondere mit Berufstätigen statt. Der Kassaabschluss erfolgt ebenfalls ab 15 Uhr, wobei ich den Kassastand kontrolliere und möglichen Differenzen nachge- he. Nach den letzten Kundenge- sprächen bereite ich mich auf den nächsten Arbeitstag vor. Das Interview wurde mit einem Filialleiter der Bank Austria ge- führt. pk Ziele setzen kontrollieren umsetzen planen entscheiden organisieren Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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