Wirtschaft gestalten HAK IV, Arbeitsbuch BW

205 Investitionen und Finanzen planen 6 Dynamische Investitionsrechnung ÚÚ Kapitalwertmethode (= Barwertmethode): Einzahlungen (abge- zinst) minus Auszahlungen (abgezinst) ÚÚ Annuitätenmethode: Hierbei wird der Barwert über die Nutzungs- dauer aufgeteilt. ÚÚ Interner Zinssatz: Jener Zinssatz, bei dem der Kapitalwert null wäre. ÚÚ Modifizierter interner Zinssatz: Jener Zinssatz, bei dem der Kapital- wert null wäre, wobei die Rückflüsse (Einzahlungen p.a. – Auszah- lungen p.a.) zu einem realistischen Zinssatz angelegt werden. Grenzen und Reich- weite der Ergebnisse von Investitions­ rechenverfahren Investitionsrechenverfahren bieten eine große Entscheidungshilfe, insb. bei sehr großen Investitionssummen. Es werden jedoch nur Ein- und Auszahlungen berücksichtigt. Qualitative Kriterien (z.B. Benutzer- freundlichkeit, ökologische Aspekte) werden nicht verwendet, dafür eignen sich Methoden wie etwa die Nutzwert- bzw. Scoringmethode. Unterschied zwischen statischer und dynamische Investitionsrechen- verfahren Bei den statischen Verfahren wird nicht unterschieden, ob eine Ein- oder Auszahlung jetzt oder erst in einigen Jahren erfolgt. Daher ver- wendet man bei statischen Verfahren Durchschnittswerte. Bei dynami- schen Verfahren werden alle Einnahmen und Ausgaben abgezinst. Teilpläne der Unternehmens­ planung (integrierte Unternehmens ­ planung) Nach der Festlegung der Strategie muss eine Detailplanung (kurzfristi- ge Ziele) erfolgen. Im Absatzplan wird die erwartete Verkaufsmenge festgelegt. Die Absatzmenge wird mit den durchschnittlich zu erwar- tenden Verkaufspreisen multipliziert und ergibt den Planumsatz bzw. das Umsatzziel. Aufgrund der geplanten Absatzmenge werden die er- forderlichen Investitionen , das notwendige Personal , die erforderlichen Materialien bzw. Handelswaren ( Einkaufsplan ) und die sonstigen Kos- ten geplant. In der Kapitalplan ung wird überprüft, ob das vorhandene Kapital für die erstellte Planung ausreicht. Alle diese Pläne haben Aus- wirkungen auf die Plan-GuV, Planbilanz und auf die Liquiditätsplanung. Plan-GuV (Plan­ erfolgsrechnung, Leistungsbudget) Die geplanten Aufwände bzw. Kosten ergeben mit dem Planumsatz eine Plan-GuV, woraus sich der zu erwartende Gewinn bzw. Verlust ergibt. Die Plan-GuV wird auch Planerfolgsrechnung genannt. Die operative Planung geht häufig einher mit der Festlegung der Budgets (Personal-, Investitions-, Marketingbudget etc.). Planbilanz So wie die Plan-GuV die geplanten (zukünftigen) Umsätze und Aufwän- de darstellt, stellt die Planbilanz die geplante (zukünftige) Vermögens- (AV und UV) und Kapitalsituation (EK und FK) dar. Die Investitionen aus dem Investitionsplan werden in das Anlagevermögen aufgenommen, neue Kredite in das Fremdkapitel etc. Die Planbilanz wird üblicherweise automatisiert aus den Daten der Teilpläne erzeugt. Liquiditätsplan (Geldflussrechnung, Cashflow Statement) Die Liquiditätsplanung stellt die geplanten Ein- und Auszahlungen dar, um Liquiditätsengpässe zu verhindern. Ältere Begriffe sind Finanzpla- nung und Kapitalflussrechnung. Sind die liquiden Mittel am Ende der Planungsperiode höher/niedriger, so erhöhen/verringern sie das Um- laufvermögen in der Planbilanz. Zusammenfassung: Investitionen und Finanzen planen Nur zu Prüfzwecken – Eige tum des Verlags öbv

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