Wirtschaft gestalten HAK IV, Arbeitsbuch BW

204 6.6 Zusammenhänge in der Unternehmensplanung erkennen Jedes Unternehmen sollte frühzeitig erkennen, ÚÚ ob es einen Gewinn machen wird (Plan-GuV = geplante Erträge – geplante Kosten), ÚÚ ob es liquide also zahlungsfähig bleibt (Liquiditätsplan = Einzahlungen – Auszahlungen) und ÚÚ ob es reicher wird (Planbilanz = neuer Stand des Vermögens bzw. des Kapitals). Es wäre zu komplex, sofort eine Plan-GuV zu erstellen. Daher erstellt man zuvor Teilpläne (= Einzelpläne, Einzelbudgets): einen Plan über die Absatzzahlen, einen Plan über die Materialkosten, einen Plan über die Personalkosten etc. Erst danach werden die Zahlen auch in die Plan-GuV und teilweise auch in die Liquiditätsplanung (Plan-Geldflussrechnung) und die Planbilanz übernommen. ÚÚ Plan-GuV (= Planerfolgsrechnung, Leistungsbudget): In der Plan-GuV werden die geplanten Erlöse den geplanten Kosten gegenübergestellt, d.h., die Zahlen aus dem Umsatzplan und aus sämtlichen Kostenplänen werden (z. B. in ein eigenes Excelsheet) übertragen. Die Differenz ergibt den Plangewinn/-verlust. Ergibt die Planung einen Verlust, so kann etwa über Erhöhung der Absatzziele oder Reduktion der Kostenbudgets eine rechtzeitige Gegensteuerung erreicht werden. ÚÚ Plan-Liquiditätsrechnung (= Plan-Geldflussrechnung, Cashflow-Statement, Finanzplan): Die Liqui- ditätsplanung zeigt die Veränderung der liquiden Mittel. Kleinere Unternehmen stellen die Ein- und Auszahlungen aus den Teilplänen einander gegenüber (wie hier gezeigt), größere Unternehmen verwenden andere Methoden der Cashflow-Berechnung (direkte und indirekte Methode der Cash- flow-Berechnung). Sind die liquiden Mittel am Ende der Planungsperiode höher/niedriger als zu Beginn, so erhöhen/verringern sie das Umlaufvermögen in der Planbilanz. ÚÚ Planbilanz: Bei der Planbilanz wird von der (Anfangs-)Bilanz ausgegangen und • der Plangewinn aus der Plan-GuV in das Eigenkapital übertragen, • die geplanten Kredite aus dem Kapitalplan (minus Tilgungen) in das Fremdkapital übertragen, • die geplanten Investitionen aus dem Investitionsplan (minus der Abschreibung) in das Anlage- vermögen übertragen, • der Cashflow (= neue liquide Mittel) aus dem Liquiditätsplan in das Umlaufvermögen aufge- nommen. Wie in der Grafik ersichtlich, ist der Aufbau der Plan-GuV, Planbilanz und Liquiditätsplan gleich wie jener der (Ist-)GuV, Bilanz und Liquiditätsrechnung. Allerdings ist die Planung nicht so detailliert, z.B. unterteilt man das Anlagevermögen in der Planbilanz nicht so stark wie in der (Ist-)Bilanz. Umsatzplan Kostenplan Plan-GuV Kontrolle, Modifizierung Material- kosten Vision, Ziele AfA Gewinn Anlagen… Kredite… Tilgung Auszahlungen Einzahlungen Personal- kosten Kapitalplan Zins- & Tilgungsplan Zinskosten Menge x Verkaufspreis Sonstige Kosten Einkaufs- plan Personal- plan Investitions- plan Sonstige Kosten Absatzplan Planbilanz Liquiditätsplan AV + UV EK + FK Auszahlung Einzahlung Cashflow Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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