Wirtschaft gestalten HAK IV, Arbeitsbuch BW

184 6.3 Grenzen der Investitionsrechnung erkennen Jeder Mensch und jedes Unternehmen würde gerne optimale Entscheidungen treffen. Die dargestell- ten Entscheidungstechniken können bei Entscheidungen unterstützen, optimale Entscheidungen sind jedoch nicht erreichbar. Alle Methoden haben ihre Stärken und Schwächen. Kennt man diese, kann man für den jeweiligen Zweck die geeignetsten Entscheidungsmethoden auswählen und deren Stär- ken und Schwächen berücksichtigen. Qualitative Verfahren Statische Verfahren Dynamische Verfahren Kosten, Erlöse, Verkaufs- mengen, Zinsen können gut vorhergesagt werden.   Nein: diese Größen können nie genau vorhergesagt werden, deshalb kann es keine optimalen Entscheidungen geben. Der Zahlungszeitpunkt wird berücksichtigt.   Es wird nicht unterschieden, ob eine Ein- oder Auszahlung jetzt oder erst in einigen Jahren erfolgt. Außerdem wird ausschließlich mit Durchschnittswerten gerechnet.   Alle Zahlungen werden abgezinst, daher wird auch nicht mit Durchschnittswer- ten gerechnet. Qualitative Kriterien werden berücksichtigt.   Dies ist ein ent- scheidender Vorteil gegenüber den Re- chenverfahren.   Es werden nur Ein- und Auszahlungen berücksichtigt. Tipps für den Entscheidungsprozess: ÚÚ Nehmen Sie sich Zeit und überhasten Sie keine Entscheidung, insb. wenn diese große Auswirkungen haben kann. ÚÚ Verwenden Sie möglichst mehrere Entscheidungsmethoden. In der Praxis wird gerne die Amorti­ sationsmethode (vgl. 3. Jahrgang) verwendet, da sie aussagt, wann das investierte Kapital wieder zurückgeflossen ist. ÚÚ Besprechen Sie Entscheidungen mit anderen Personen, um unterschiedliche Sichtweisen kennen- zulernen. Ein Arbeiter/eine Arbeiterin kann Ihnen vermutlich besser sagen, worauf es bei einer Maschine mit der er/sie täglich arbeitet ankommt. ÚÚ Achtung: Werden Entscheidungen in der Gruppe getroffen, diskutieren gerne viele Personen mit, die Verantwortung für Fehlinvestitionen übernimmt jedoch niemand gerne. Klären Sie daher alle Risiken genau ab, legen Sie fest, wer Verantwortung für die Entscheidung trägt und wer „nur“ eine beraten- de Funktion ausübt. Können die Risiken nicht ausreichend eingeschätzt werden, sollte die Investition überdacht werden oder die Verantwortlichkeiten schriftlich festgelegt werden. ÚÚ Besprechen Sie Ihr Vorhaben mit den betroffenen Interessengruppen und klären Sie alle erforder- lichen Punkte rechtzeitig ab (z.B. Zustimmung der Anrainer, gesetzliche Bestimmungen, Meinungen der betroffenen Mitarbeiter/innen). ÚÚ Bedenken Sie, dass Sie stets viele und unsichere Annahmen treffen müssen, insb. über die Höhe und Zeitpunkte der Ein- und Auszahlungen. Daher sind die Ergebnisse der Rechenverfahren sehr unsicher und Sie können diese stark auf- bzw. abrunden. Ergebnisse aufgrund der Kommastellen zu interpre- tieren ist im Bereich der Investitionsrechnung nicht sinnvoll. ÚÚ Planen und budgetieren Sie alle Größen (Umsätze, Kosten) sorgfältig, beobachten Sie deren Ent- wicklung und passen Sie die Pläne an die aktuellen Entwicklungen an (z.B. Erlöse im Umsatzplan, Kosten im Kostenplan). ÚÚ Auf den nächsten Seiten lernen Sie sämtliche Teilpläne einer Unternehmensplanung inkl. einer Plan- GuV zu erstellen. Dies funktioniert im Wesentlichen wie die Finanzplanung für einen Businessplan (vgl. 3. Jahrgang).      Nur zu Prüfzwecken – Eigentum d s Verlags öbv

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