Wirtschaft gestalten HAK IV, Arbeitsbuch BW

172 Zusammenfassung: Internationale Geschäfte abwickeln Außenhandel Fast jedes moderne Land muss Waren und Dienstleistungen importieren (feh- lende Rohstoffe, fehlendes Know-how, günstigere Preise, …) und exportieren (zusätzlicher Umsatz, bessere Absatzmöglichkeit, zu wenig Käufer im Inland, …). Dies bietet Chancen , birgt aber auch – insb. im Export – Risiken (Gefahr von Transportschäden, Zahlungsverzug, Währungsrisiko, fremdes Recht,…) Exporthilfe Exportförderung , z.B. Übernahme von bestimmten Kosten Exportgarantien , z.B. Absicherung gegen Zahlungsausfällen Exportfinanzierung , z.B. geförderter und daher zinsgünstiger Kredit Marktbearbeitung bzw. Vertriebswege planen Zur Bearbeitung von Exportmärkten werden ein oder mehrere der folgenden Vertriebswege gewählt: Betreuung durch eigene (Außendienst)mitarbeiter/in- nen, Handelsvertreter/innen, Groß- bzw. Einzelhändler oder Export-/Import- händler, Betreuung im Distanzverkehr, Niederlassung im Exportland, Franchise- oder Lizenznehmer, Kooperationen. Kulturbezogen verhandeln Da in „anderen Ländern andere Sitten“ existieren, wird insb. von Exporteuren er- wartet, die Kultur des Kunden zu schätzen und darauf einzugehen. Exportmärkte auswählen 1. Vorauswahl von Exportländern, z.B. aufgrund vorhandener Sprachkenntnisse 2. Marktrecherche: mögliche Kunden, Mitbewerber, Marktgegebenheiten 3. Auswahl des Marktes Internationale Kaufverträge gestalten Grundsätzliche Bestandteile wie bei Kaufverträgen im Inland, zusätzlich: ÚÚ Festlegung des anwendbaren Rechts , Gerichtsstandes bzw. Schiedsgerichtes ÚÚ Vorkehrungen gegen Zahlungsausfällen beim Export: An-/Vorauszahlung, Zah- lungsausfallsversicherung, Eigentumsvorbehalt, Zahlungsgarantie, Akkreditiv, Dokumenteninkasso, Wechsel ÚÚ Vorkehrungen gegen Lieferverzug beim Import: Liefergarantie, Pönale, Fixge- schäft (vgl. 1. Jahrgang) sowie das Akkreditiv ÚÚ Lieferbedingungen mittels Incoterms ÚÚ Vereinbarung erforderlicher Dokumente für Transport, Versicherung, Zoll, … Volkswirtschaftliche Bedeutung Der Export ist eine zentrale Stütze der österreichischen Volkswirtschaft. Fast 60% des Bruttoinlandsproduktes kommt durch Export zustande. Somit hängt ein großer Teil des Wohlstandes und der Arbeitsplätze, aber auch der Wettbe- werbs- und Zukunftsfähigkeit des Landes vom Export ab. Finanzierung planen Wegen der höheren Kosten im Export, ist die Finanzierung gut zu planen, z.B. Ausnutzung eines Kredites, Factoring bzw. Forfaitierung, Exporthilfe Unternehmen/ Unternehmensprozesse international ausrichten Das Unternehmen muss sich auf den Export einstellen, insb. hinsichtlich: ÚÚ Unternehmens struktur , z.B. eigene Exportabteilung, neue Mitarbeiter/innen ÚÚ Produkt management, z.B. Erfüllung anderer Normen, anderes Design ÚÚ Preis management, z.B. Preisstrategien für den Markteinstieg Auftrag abwickeln: ÚÚ Lieferung vorbereiten, ÚÚ Rechnungen erstellen, ÚÚ Dienstleistungen im Ausland planen Im internationalen Frachtverkehr ist das Konnossement (Bill of Lading), insb. in Verbindung mit einem Akkreditivgeschäft, das wichtigste Transportdokument. Wer dieses Dokument hat, dem gehört die Ware. Zur Abwicklung des Transportes dienen Frachtpapiere , wie Luft-, Bahn-, Lkw-, Seefrachtbrief und Frachtbriefe für den kombinierten Transport. Begleitpapiere sind insb. für den Käufer sehr wichtig, z.B. Handels-, Zollrech- nung, Ursprungszeugnis, Packliste, Versicherungspolizze. Rechnung für EU-Staaten: Nettobetrag, „i.g. Lieferung“, beide UID-Nummern, Nachweis des Grenzübertritts Rechnung für Drittstaaten: Nettobetrag, Nachweis des Grenzübertritts, Zoll be- achten! Erforderliche Meldungen: Zusammenfassende Meldung, UVA, INTRASTAT, Zoll Dienstleistungen im Ausland: Gewerbeberechtigung prüfen, Einreise-/Aufent- halts- und Arbeitsbewilligungen einholen, Sozialversicherung und Lohnsteuerbe- rechnung nach österreichischem Recht (außer bei längeren Aufenthalten) 5 Nur zu Prüfzwecken – Eigentu des Verlags öbv

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