Begegnungen mit der Natur, Maturatraining

Wie läuft die Prüfung ab? Nach §28 (3) Prüfungsordnung AHS muss die Prüfungskandidatin bzw. der Prüfungskandidat zwei Themenbereiche ziehen und einen davon auswählen. §29 (1) gibt vor, dass anschließend der Kandidatin bzw. dem Kandidaten eine kompetenz­ orientierte Aufgabenstellung aus dem gewählten Themenbereich schriftlich vorzulegen ist. 4 Der Kandidat bzw. die Kandidatin hat mindestens 20 Minuten (in den lebenden Fremdsprachen mindestens 15 Minuten) Vorbereitungszeit. Als Prüfungsdauer sind mindestens 10, höchstens 20 Minuten vorgesehen. 5 Was bedeutet „kompetenzorientierte Aufgabenstellung“? Ziel einer kompetenzorientierten Aufgabenstellung ist es, nicht nur den Erwerb von Fachwissen zu überprüfen. Eine kompetenzorientierte Aufgabenstellung dient auch dazu, festzustellen, ob bestimmte Fähigkeiten und Fertigkeiten, die zur Bewältigung fachspezifischer Aufgaben und Problemstellungen notwendig sind, erworben wurden. Für jeden Unterrichtsgegenstand kommt ein speziell auf die Bedürfnisse des Faches abgestimmtes Kompetenzmodell zur Anwendung. Für Biologie und Umweltkunde ist dies das Kompetenzmodell Naturwissenschaften . Was ist das „Kompetenzmodell Naturwissenschaften“? Das Kompetenzmodell Naturwissenschaften wird in dem seit September 2018 in Kraft getretenen Lehrplan für die AHS 6 beschrieben. Es gibt als Handlungsdimension die Charakteristika naturwissenschaftlicher Forschungsarbeit vor. Dazu werden im Sinne des Kompetenzmodells drei Kompetenzbereiche angeführt, die Handlungen beschreiben, die für die Bearbeitung und Nutzung der inhaltlichen Teilbereiche der Biologie erforderlich sind: – Aneignen von Fachwissen ( W ) – selbständiger Erkenntnisgewinn mittels Beobachtung und Experiment ( E ) – Anwendung des Wissens und der Erkenntnisse, im gesellschaftlichen Diskurs Standpunkte begründen und im Alltag reflektiert handeln ( S ) Die drei Kompetenzbereiche werden jeweils noch genauer mittels unterschiedlicher Handlungskompetenzen (Fähigkei- ten und Fertigkeiten) definiert ( Tabelle 2, S. 7). Diese sollen den Schülerinnen und Schülern im Unterrichtsfach Biologie und Umweltkunde vermittelt bzw. von diesen erworben werden. Als Inhaltsdimension gilt der im Lehrplan verankerte Lehrstoff. Wie sieht eine „kompetenzorientierte Aufgabenstellung“ aus? Die Prüfungsordnung AHS gibt vor, dass die kompetenzorientierten Aufgaben überprüfen sollen, ob die Maturantinnen und Maturanten Leistungen innerhalb der Anforderungsbereiche Reproduktion (Wiedergabe und Darstellung fachspezifi- scher Sachverhalte, Fachtermini verwenden, Arbeitstechniken anwenden etc.), Transfer (Zusammenhänge erklären, Sach- verhalte verknüpfen und einordnen, Materialien analysieren etc.) sowie Reflexion und Problemlösung (Sachverhalte und Probleme erörtern, Hypothesen entwickeln etc.) erbringen. Im Kompetenzmodell Naturwissenschaften sind die oben genannten Anforderungsbereiche unterschiedlich stark über die Handlungskompetenzen der Kompetenzbereiche abgebildet. Während im BereichW verstärkt Reproduktionsleistungen ge- fordert sind, umfassen die Bereiche E und S in stärkerem Ausmaß Transfer- sowie Reflexionsleistungen. 4 Bei mehr als einem Prüfungskandidaten bzw. einer Prüfungskandidatin muss der Prüfer bzw. die Prüferin mindestens zwei kompetenzorien- tierte Aufgabenstellungen pro Themenbereich vorbereitet haben. 5 Vgl. §30 Abs.4 Prüfungsordnung AHS 6 Lehrpläne der allgemein bildenden höheren Schulen: https://www.ris.bka.gv.at/GeltendeFassung.wxe?Abfrage=Bundesnormen&Gesetzesnummer=10008568&FassungVom=2018-09-01 6 RICHTLINIEN ZUR REIFEPRÜFUNG Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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