Begegnungen mit der Natur, Maturatraining

L Lösungsvorschlag siehe Seite 71 Das cerebrale Belohnungszentrum Lerninhalte: Erregungsübertragung, Sucht - eine psychische Störung, Wege in die Sucht, Medikamenten- und Drogen- missbrauch Sucht ist eine psychische Störung, die über einen längeren Zeitraum hinweg zu einer Abhängigkeit führt. Allen Suchtformen ist gemein, dass durch den Genuss eines bestimmten Stoffes (stoffgebundene Abhängigkeit) bzw. durch eine bestimmte Aktivität (nichtstoffliche Abhängigkeit) Lustgefühle und Lustzustände herbeigeführt und dadurch negative Gefühle vermie- den werden. Bei der Entstehung eines Suchtverhaltens kommt Dopamin eine entscheidende Rolle zu. 1. Erläutere die zugrundeliegenden Mechanismen, die für die Entstehung eines Suchtverhaltens entscheidend sind, unter besonderer Berücksichtigung der Bedeutung des Dopamins und des Belohnungszentrums. 2. Dass bei der Steuerung des Fressverhaltens das Belohnungszentrum bzw. Dopamin eine wichtige Triebfeder ist, scheint ein evolutionär altes Prinzip zu sein, wie sich auch am Verhalten des Fadenwurms Caenorhabditis elegans zeigen lässt. a) Lies dir folgende kurze Zusammenfassung eines Experiments (M1) durch, das den Einfluss von Dopamin auf das Fressver- halten des Fadenwurms Caenorhabditis elegans zeigt. Vergleiche dabei die grundlegenden Mechanismen, die hinter der Steuerung des Fressverhaltens von Caenorhabditis elegans stehen, mit den Belohnungsmechanismen beim Menschen. b) Diskutiere in diesem Zusammenhang, warum das Belohnen lebensnotwendiger Tätigkeiten mit positiven Gefühlen das Überleben des Einzelnen und die Erhaltung der Art sichert. c) Leite her, warum Parkinsonpatientinnen bzw. -patienten häufig auch an Depressionen leiden, diese sogar oft das erste Symptom der Erkrankung sind und mitunter lange Zeit vor den motorischen Störungen auftreten. 3. Kokain und Amphetamine verhindern den Abtransport von Dopamin aus dem synaptischen Spalt. a) Erörtere, welche Konsequenzen dies für die Nervenzelle bzw. das Belohnungszentrum hat. b) In einem Versuch erlernten Ratten einen Hebel zu bedienen, der einen Mechanismus auslöste, der die Tiere intravenös mit Kokain versorgte. In der Folge begannen die Ratten den Kokainhebel zu suchen, die Nahrungssuche unterblieb, selbst wenn sie schon am Verhungern waren. Erörtere welche Vorgänge im Gehirn dieses Verhalten ausgelöst haben könnten. Materialien M1 Steuerung des Fressverhaltens beim Fadenwurm Caenorhabditis elegans Setzt man Fadenwürmer Caenorhabditis elegans in ein Gebiet, das eine hohe Dichte an Bakterien (Nahrung des Fadenwurms) aufweist, wird Dopamin ausgeschüttet. Dieses aktiviert das aus nur wenigen Nervenzellen bestehende Belohnungszentrum, das wiederum bewirkt, dass die Bewegung des Wurms gehemmt wird. So bleibt der Fadenwurm so lange im nahrungsreichen Gebiet bis die Aktivierung des Belohnungszentrums abklingt und er sich wieder fortbewegen kann. Wird das Belohnungszentrum des Fadenwurms im Versuch künstlich inaktiviert, bleibt die Wirkung des Dopamins nutzlos. Der Fadenwurm verlässt das bakterien- reiche Gebiet, ohne gefressen zu haben. 35 Themenbereich: NEUROBIOLOGIE Nur zu Prüfzwecken – Eig ntum des Verlags öbv

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