Begegnungen mit der Natur, Maturatraining

L Lösungsvorschlag siehe Seite 66 Themenbereich: MIKROBIOLOGIE Bakterien, „die eigentlichen Herrscher der Erde“? Lerninhalte: Bakterien als erste Lebewesen, Spaltung, Sporenbildung, auto- und heterotrophe Bakterien, Vergesellschaf- tung von Bakterien (Kommensalismus, Parasitismus, Symbiose), Bakterien im Stoffkreislauf der Natur, pathogene Bakterien, Antibiotika, Biotechnologie (Nahrungsmittelproduktion, Bioleaching, Gentechnik …) 1. „Bakterien sind die eigentlichen Herrscher der Erde“. Bewerte diese Aussage hinsichtlich ihrer Aussagekraft. Reflektiere hierbei die Verbreitung der Bakterien, ihre Entwicklung im Laufe der Evolution, ihre Anpassung an verschiedene Lebens- bedingungen und Überlebensstrategien in Hinblick auf ihren Erfolg. 2. Beschreibe anhand von Beispielen die Bedeutung heterotropher Bakterien als Kommensalen, Parasiten und Symbionten. 3. Bakterien – Freund oder Feind, nützlich oder schädlich? Nimm zu dieser Aussage Stellung. Lies dazu auch die Texte M1 und M2 und kommentiere sie. Nimm M3 als Ausgangsmaterial, um exemplarisch an einem praktischen Beispiel die An- wendung von Bakterien in der Biotechnologie und/oder Gentechnik zu erklären. Materialien M1 Sie sind klein, sehr klein, sie umgeben uns rund um die Uhr. Sie sind die ältesten, vielfältigsten und am häufigsten vorkom- menden Lebewesen unseres Planeten. Sie ermöglichten erst das Leben auf unserem Planeten, brachten aber auch viel Unheil. Die Rede ist von Bakterien. Bakterien haben ein ungeheures Potenzial, sowohl in die eine, als auch in die andere Richtung. Sicherlich sind viele Menschen durch Pest, Cholera und Co. umgekommen, aber seit der Entdeckung des Penicillins Anfang des 20. Jahrhunderts durch Alexander Fleming sind Bakterien wesentlich leichter zu kontrollieren als davor. 1 M2 …Leiter, Hauptmann Rudolf Nadolny, schickte demMilitärattaché bei der Kaiserlichen Gesandtschaft in Bukarest am 17. Mai 1915 eine geheime Botschaft. (…) „Für den Fall Eingreifens von Rumänien gegen uns ist Vorbereitung von Anschlägen gegen Ei- senbahnen, militärische Anlagen, besonders Munitionsfabriken, ferner Verseuchung von Militärpferden u.s.w. erwünscht. Spreng- stoffe und Rotzkulturen können von hier gesandt werden. (…) Der deutsche Gesandte in Bukarest antwortete vier Tage später, man könne mit der Verseuchung von Pferden sofort beginnen: „Nur bitte ich um genaue Anweisung für Verwendung der Rotzkulturen.“ Die bekam er umgehend von einem Mitarbeiter der Sek- tion Politik: „Sendung von Rotz-Kulturen geht morgenmit Dienstags Feldjäger ab. Da diesmal Aufschwemmung, genügt Ausschüt- ten eines Röhrchens in Trinkeimer“. Und so konnte man Pferde mit dieser gefährlichen Krankheit infizieren. Rotzbakterien dienten – unter der Tarnbezeichnung „Pferdemittel“ – auch für vergleichbare Anschläge in Spanien: „Weitere Sendungen Pferdemittel dringend erwünscht“, kabelte der deutsche Botschafter am 16. Oktober 1915 aus Madrid. Zum Versand kamen aber nicht nur „Pferdemittel“, sondern auch Milzbrandbakterien, vor allem zur Infektion von Rindern. 2 M3 Damit Lebensmittel so schmecken, wie wir es kennen, sind oft kleine Helfer im Einsatz: Mikroorganismen. Diese werden heute standardmäßig für die Lebensmittelproduktion eingesetzt. 3 1 Bakterien – Freund und Feind zugleich. URL: https://www.svz.de/4008226 ©2019 [Stand 14.2.2019]. 2 Geißler, Erhard: Biologische Waffen. Vor 100 Jahren wurde Anthrax zur Waffe. URL: https://www.berliner- zeitung.de/wissen/biologische-waffen-vor-100-jahren-wurde-anthrax-zur-waffe--1117050 [Stand 14.2.2019]. 3 Mikroorganismen in der Lebensmittelproduktion. URL: https://www.openscience.or.at/hungryforscienceblog/mikroorganismen-in-der-lebensmittelproduktion/ [Stand 14.2.2019]. 20 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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