Begegnungen mit der Natur 8, Arbeitsheft
15 Vererbung und Humangenetik R Der griechische Philosoph Platon (428–348 v. Chr.) ging davon aus, dass sich der körperliche und geistige Zustand der Eltern während der Zeugung auf das Kind überträgt. T Der Mediziner und Philosoph Aristoteles (384–322 v. Chr.) entwickelte die Theorie, dass die Eigenschaften der Eltern über Flüssigkeiten vererbt werden, die überall im Körper entstehen und sich in den Geschlechtsorganen sammeln. E Der italienische Arzt Francesco Redi (1626–1697) bewies mit einem Experiment, dass Fliegenmaden nicht durch Urzeugung entstehen. N Erst im 19. Jahrhundert konnte die Theorie der Urzeugung endgültig widerlegt werden. Eine maßgebliche Rolle dafür spielte Antonie van Leeuwenhoek, der zeigen konnte, dass Bakterien Fäulnis verursachen und nicht umgekehrt. G Als Leeuwenhoek Samenflüssigkeit im Mikroskop untersuchte, entdeckte er die Existenz der Spermien. N Erbsenpflanzen waren für die Versuche Gregor Mendels besonders geeignet, da sie in klar unterscheidbaren Sorten vorkom- men (hochwüchsige und kurzwüchsige Pflanzen, Pflanzen mit glatten und Pflanzen mit runzeligen Samen, Pflanzen mit grünen und Pflanzen mit gelben Samen, Pflanzen mit weißen und Pflanzen mit roten Blüten u.s.w.). E Mendel kreuzte weißblühende mit rotblühenden Erbsenpflanzen. Alle Nachkommen (Mischlinge der beiden Ausgangsformen) sahen gleich (uniform) aus, sie waren, wie Mendel erwartete, rosa. R Mendel nahm an, dass etwas in Pollen und Eizellen die Eigenschaften der Pflanzen bestimmt. Er entdeckte damit die Erban lagen, die er als „Gene” bezeichnete. I Ein Allel ist eine von zwei oder mehreren möglichen Varianten des gleichen Gens, die zu einem bestimmten Erscheinungsbild eines Merkmals beiträgt. B Dominante Allele werden durch Kleinbuchstaben, rezessive Allele durch Großbuchstaben gekennzeichnet. N Die sichtbaren Merkmale (Erscheinungsbild) werden als Phänotypus, die Gesamtheit der Gene als Genotypus bezeichnet. S Gregor Mendel entdeckte auch, dass es neben dominant-rezessiven Erbgängen auch Fälle gibt, in denen sich beide Allele gleich stark im Phänotypus auswirken (intermediärer Erbgang; kodominante Allele). I Um bei einem dominanten Phänotypus erkennen zu können, ob ein Organismus bezüglich dieses Merkmals homozygot oder heterozygot ist, kreuzt man ihn mit einem dominanten reinerbigen. N Im Jahre 1906 konnten Wissenschafter bei der Züchtung von Tomaten zum ersten Mal Abweichungen von der 3. Mendelregel beobachten. E Die 3. Mendelregel wurde dahingehend korrigiert, dass Gene, die nicht auf demselben Chromosom liegen, unabhängig von- einander vererbt werden können. P Der amerikanische Zoologe Thomas Hunt Morgan (1866–1945) sowie der belgische Zellforscher F. A. Janssens (1863–1924) er- kannten bei Kreuzungsversuchen mit Fruchtfliegen ( Drosophila ), dass homologe Chromosomen während der Meiose Stücke austauschen können. F Durch Crossing-over entstehen neukombinierte Chromosomen. O In den Zellkernen der menschlichen Körperzellen befinden sich 48 Chromosomen. L Durch Mitose entstehen aus diploiden Urkeimzellen haploide Keimzellen. E Die Wahrscheinlichkeit, dass ein Spermium ein X- oder Y-Chromosom enthält beträgt 50 : 50. S Männer (XY) haben kein Barr-Körperchen. O Das Allel, das die Bluterkrankheit verursacht, ist rezessiv. A Das Allel, das die Bluterkrankheit verursacht, liegt auf dem Y-Chromosom. J Bei manchen Tieren wird das Geschlecht von Außenfaktoren festgelegt. LÖSUNG: Vererbung von Merkmalen: Richtig oder falsch? Kreise die Buchstaben neben den richtigen Aussagen ein. Sie ergeben, von unten nach oben gelesen, den Namen eines österreichischen Genetikers, der mit seinem Team u.a. einen Zusammenhang zwischen der Einnahme synthetischer Hormone (werden zB mit der Pille zur Schwangerschaftsverhütung und im Rahmen der Hormonersatztherapie gegen Wechselbeschwerden eingenommen) und einem erhöhten Brustkrebsrisiko nachweisen konnte. Korrigiere die falschen Aussagen: Schulbuch Seite 40–47 O Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
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