Begegnungen mit der Natur 8, Schulbuch

8 Erstelle im Laufe des Jahres deine eigene „Datensammlung“ für das Basiskonzept Kompartimentie- rung. Wo ist es dir überall begeg- net? Selbst aktiv! Membranen • Kernmembran  S. 61 Schutzfunktion • Bakteriophage  S. 35 Evolution • Erste Lebewesen  S. 94 Kompartimentierung Membranen schaffen Reaktionsräume Sowohl Zellen als auch Zellorganellen werden von Biomembranen umschlos- sen, die den Stofftransport kontrollieren. Durch die Schaffung von Reaktions- räumen können auf- und abbauende Stoffwechselprozesse zur gleichen Zeit ablaufen. Wie aus vorhergehenden Jahren noch bekannt sein sollte, besitzen eukaryontische Zellen einen Zellkern, der von einer Kernmembran umhüllt wird. Diese Membran spielt eine wichtige Rolle beim Ablesen der genetischen Information, welche in der DNA-Sequenz im Kerninneren gespeichert ist, und bei dem dadurch codierten Aufbau der Proteine, welcher außerhalb des Zell- kern stattfindet. Kompartimentierung bietet Schutz Membranen dienen nicht nur der Organisation von Reaktionsräumen, sie bie- ten auch Schutz vor schädlichen Einflüssen von außen. Besonders deutlich wird diese Schutzfunktion, wenn es anderen Organismen gelingt, sie zu über- winden. In diesem Band werden beispielsweise Viren vorgestellt, welche in Bakterien eindringen, so genannte Bakteriophage. Sie bohren ein kleines Loch in die Zellwand der Bakterienzelle und injizieren anschließend ihre eigene DNA. Auf einer noch größeren Betrachtungsebene können auch Tiergruppen (Fami- lien, Herden, Rudel, etc.) als Kompartimente einer Population angesehen werden. Das Zusammenleben in Gruppen ermöglicht eine effiziente Organisation und Arbeitsteilung. Andererseits bietet das Leben in Gruppen auch einen erhöhten Schutz für die einzelnen Individuen. Die Entstehung von Membranen war ein wichtiger Schritt für die Entwicklung des Lebens auf der Erde Die Entstehung von Membranen war ein entscheidender Schritt bei der Ent- stehung des Lebens. Erst die Abgrenzung von einer umgebenden Außenwelt ermöglichte vor etwa 3,8 Milliarden Jahre die Entstehung erster Lebewesen auf der Erde. Organsysteme sind in Kompartimente gegliedert (Bausteinprinzip) Nicht nur Zellen, auch ganze Körperorgane oder Teile von diesen stellen Kom- partimente innerhalb eines Organsystems dar. Das Hormonsystem und das Nervensystem sind zwei sehr komplexe Organ­ systeme, die du in der 6. Klasse kennengelernt hast. Bei ihnen wirken viele unterschiedliche Körperorgane im ganzen Körper zusammen oder erfüllen unabhängig voneinander verschiedene Funktionen. Diese funktionale Gliede- rung eines Organismus in Organe, bzw. Organsysteme, ist eine Form der Arbeitsteilung. Damit unterschiedliche Reaktionen oder Prozesse zur gleichen Zeit nebeneinander stattfinden können, ohne einander zu beeinflussen, ist das Abgrenzen in Teilräume (Kompartimente) notwendig. Die einzelnen Komparti- mente können unterschiedliche Aufgaben übernehmen. Dieses Prinzip kann sowohl in der Größenordnung von Zellen als auch bei Organen, Individuen oder ganzen Populationen beobachtet werden. Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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