Begegnungen mit der Natur 8, Schulbuch

75 Humangenetik M Arbeitsheft Seite 25 Schadstoffe am Arbeitsplatz können Krebs auslösen Bestimmte Berufsgruppen haben durch intensiven Kontakt mit krebserregen­ den Stoffen am Arbeitsplatz ein erhöhtes Krebsrisiko. Betroffen sind zum Bei­ spiel Menschen, die in der chemischen Industrie, in Tankstellen, in chemischen Reinigungsbetrieben, in Laboratorien, in Lackierbetrieben und Friseursalons arbeiten. Zur Minimierung der Krebsrisiken am Arbeitsplatz gibt es in vielen Betrieben strenge Gesundheits- und Sicherheitsvorschriften, für erwiesen kanzerogene Stoffe am Arbeitsplatz sind Dosisgrenzwerte festgelegt. Die Einhaltung der Vorschriften wird durch das Arbeitsinspektorat, eine gesetzliche Organisation zur Bekämpfung von Defiziten im Sicherheits- und Gesundheitsschutz bei der Arbeit, überwacht. Auch zwischen Umweltschadstoffen und Krebs gibt es einen Zusammenhang Auch unter den Schadstoffen, die durch menschliches Zutun in die Umwelt gelangen, gibt es welche, die zum Krebsrisiko beitragen, wie zum Beispiel KFZ- Abgase, Feinstaubpartikel und Insektizide. Oxidativer Stress begünstigt die Krebsentstehung In unserem Körper entstehen als natürliche Stoffwechselprodukte unter ande­ rem freie Radikale . Diese haben unterschiedliche Wirkungen. Sie stimulieren beispielsweise die Synthese von Proteinen oder unterstützen das Immunsys­ tem bei der Bekämpfung von Infektionen, indem sie Mikroorganismen abtö­ ten. Allerdings können sie auch wichtige Moleküle wie Nukleinsäuren oder Proteine zerstören. Damit dies nicht geschieht, sorgen so genannte Radikal­ fänger (Antioxidantien) dafür, dass nicht zuviele freie Radikale im Körper sind. Idealerweise sind Pro- und Antioxidantien im Gleichgewicht. Eine Störung die­ ses Gleichgewichts zugunsten der freien Radikale führt zum so genannten oxidativen Stress . Es finden vermehrt oxidative Reaktionen statt, die unter­ schiedliche Erkrankungen begünstigen können. So lässt sich beispielsweise bei Diabetes mellitus, Morbus Alzheimer, Morbus Parkinson, Dickdarmentzün­ dung, Arteriosklerose und Krebs eine erhöhte Konzentration an oxidierten Pro­ teinen im Körper nachweisen. Da nach neueren Studien angenommen wird, dass auch ein Zuviel an Antioxi­ dantien schädlich sein könnte, sollte der Bedarf an diesen rein über eine gesunde Ernährung (v.a. mit Obst und Gemüse) gedeckt werden.  krebserregende Stoffe am Arbeits­ platz zB Schwermetalle (zB Nickel und Chrom), Lösungsmittel und Pflanzen­ schutzmittel  Friseursalon Amerikanische Wissenschafterinnen und Wissenschafter entdeckten, dass die re­ gelmäßige Anwendung von Haarfärbe­ mitteln das Risiko, an Blasenkrebs zu er- kranken, erhöht. Dies gilt auch für andere Berufsgruppen, die immer wie­ der mit diesen Chemikalien in Berüh­ rung kommen.  freie Radikale auch als Prooxidantien bezeichnet; sind Atome oder Moleküle, die aufgrund un­ gepaarter Elektronen besonders reakti­ onsfreudig sind, so zB atomarer Sauer­ stoff (zur Edelgaskonfiguration fehlen ihm zwei Elektronen) oder Hydroxylradi­ kale (OH). Sie zerstören andere Verbin­ dungen, indem sie ihnen Elektronen ent­ reißen (Oxidation).  Radikalfänger können körpereigene Enzyme, Vitamine und Pflanzeninhaltsstoffe sein ( „bioaktive Substanzen“, Band 5).  oxidativer Stress Faktoren, die die Bildung freier Radikale im Körper begünstigen sind u.a. Rauchen, hoher Blutdruck, hohe Choles­ terol- und Zuckerwerte im Blut, Stress, Luftschadstoffe, Elektrosmog (elektro­ magnetische Strahlung bzw. Felder, die durch Elektrogeräte wie bspw. TV-Geräte und Handys, UV-Strahlung durch über­ triebenes Sonnenbaden, Überanstren­ gung beim Sport und bestimmte Medi­ kamente. Ein Mangel an Antioxidantien wird u.a. durch falsche Ernährung (zu fettreich, zu viel Zucker, schadstoffbelas­ tete Nahrungsmittel …), Alkoholkonsum und Rauchen verursacht. 69  Faktoren, die das Gleichgewicht Pro-/ Antioxidantien stören 1. Die Initiative „Europa gegen den Krebs“ hat einen Kodex erstellt, der hel­ fen soll, Krebsrisikofaktoren zu vermeiden, eine eventuelle Krebserkran­ kung möglichst früh zu erkennen und Krebserkrankungen, die infolge ei­ ner Viruserkrankung ausgelöst werden, vorzubeugen. Lies die einzelnen Regeln und Empfehlungen im Internet nach. 2. Setze dich mit deinen Lebensgewohnheiten und -umständen auseinan­ der. Gibt es Faktoren, die das Risiko, an Krebs zu erkranken, erhöhen? 3. Das „Pink Ribbon“ ist ein weltweit anerkanntes Symbol. Recherchiere sei­ ne Intention. 4. Fasse zusammen, welche Lebensmittel besonders viele Antioxidantien aufweisen. 5. Abb. 70 zeigt Faktoren auf, die die Krebsentstehung beeinflussen. Erstel­ le, angelehnt an diese Abbildung, eine Übersicht über krebsvorbeugende Maßnahmen. Selbst aktiv! Pro- oxidantien Anti- oxidantien falsche Ernährung Rauchen Alkohol Medikamente übertriebener Sport Stress Luftschadstoffe UV-Strahlung Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verl gs öbv

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