Begegnungen mit der Natur 8, Schulbuch

58 Vererbung und Humangenetik M Arbeitsheft Seite 19 Es kann zu Rhesusunverträglichkeit zwischen Mutter und Kind kommen Bei der Geburt eines Kindes gelangen meistens einige rote Blutkörperchen des Kindes in das Blut der Mutter. Bekommt nun eine rh – -Frau ein Kind, das das Allel für den Rhesusfaktor Rh + vom Vater geerbt hat und damit Rh + ist ( Abb. 43 A), werden in den nächsten Monaten nach der Geburt im Blut der Mutter Antikörper gegen das Oberflächenprotein (Anti-D) gebildet ( Abb. 43 C). Bei einer erneuten Schwangerschaft treten diese Antikörper über die Plazenta ins kindliche Blut über. Ist dieses Kind ebenfalls Rh + , werden seine roten Blutkörperchen von den Antikörpern zerstört ( Abb. 43 D). Heute wird deshalb rhesusnegativen-Müttern, die ein rhesuspositives Kind zur Welt gebracht haben, kurz nach der Geburt eine Anti-D-Immunglobulin-Spritze verabreicht. Das Anti-D-Immunglobulin vernichtet einerseits die eventuell ins mütterliche Blut gelangten rhesuspositiven roten Blutkörperchen und verhindert anderer­ seits die Produktion eigener Antikörper und Gedächtniszellen. Da die injizier­ ten Antikörper nach kurzer Zeit abgebaut werden, gibt es bei einer erneuten Schwangerschaft diesbezüglich keine Probleme. 43  Schwangerschaft einer rh – Mutter mit einem rh + Kind (Schema) 1. In der Abbildung unten sind vier Elternpaare und vier Kinder abgebildet. Jedes Paar hat ein Kind. Ordne die Kinder ihren Eltern zu und gib eine Begründung dafür an. Gib die Genotypen der Eltern und Kinder an. (Beachte: nur ein Kind lässt sich eindeutig zuordnen, die restlichen drei müssen nach dem Ausschlussprinzip zugeordnet werden). Überprüfe folgende Aussage auf ihre Richtigkeit: Bei einer der Familien ist ein Fall von Rhesusunverträglichkeit zu befürchten. 2. A, B, 0 sowie der Rhesusfaktor sind nur einige von vielen vererbbaren Fakto­ ren des menschlichen Blutes. So entdeckte Karl Landsteiner 1927 auch das MN-System. M und N bezeichnen jeweils ein bestimmtes Glykoprotein an der Oberfläche der roten Blutkörperchen (hat nichts mit dem AB0-System zu tun!). Der Erbgang ist an dem Beispiel in nebenstehender Abbildung dargestellt. a) Finde anhand nebenstehender Abbildung heraus, ob die Allele für Mund N dominant, rezessiv der kodominant sind. b) Erkläre anhand der Abbildung die 1. und 2. Mendelregel. 3. Vaterschaftsausschluss über die Blutgruppe: Die Blutgruppe der Mutter und des Kindes sind bekannt. Schließe auf den jeweiligen Vater. a) Das Kind hat die Blutgruppe 0, rh – . Die Mutter des Kindes hat die Blut­ gruppe A, rh – . Zwei Männer kommen als Vater in Frage: einer hat die Blut­ gruppe A, Rh + , der andere AB, rh – . b) Eine Frau hat die Blutgruppen A/Rh + /M, ihr Kind 0/rh – /MN. Es gibt drei als Vater in Frage kommende Männer: Nr. 1 hat die Blutgruppen A/rh – /M, Nr. 2 0/Rh + /MN, Nr. 3 B/rh – /N. Erkläre anhand dieses Beispiels, warum das MN-System bei Vaterschaftsausschlusstests eine wichtigere Rolle spielt als das AB0-System. Selbst aktiv! A B C D A/rh –  B/rh – AB/Rh + 0/Rh + A/rh – B/Rh + A/Rh + 0/Rh + A/Rh + 0/Rh + A/Rh – AB/Rh + A B C D 1 2 3 4 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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