Begegnungen mit der Natur 8, Schulbuch

53 Die Vererbung folgt bestimmten Gesetzmäßigkeiten M Arbeitsheft Seite 17, 18 Es können auch ganze Chromosomensätze vervielfacht oder reduziert werden Ist ein ganzer Chromosomensatz vervielfacht, spricht man von Polyploidie . Auch sie ist meistens auf Nondisjunktion zurückzuführen. Triploidie kann zum Beispiel aber auch durch eine doppelte Befruchtung einer Eizelle mit zwei Spermien entstehen (Mehrfachbefruchtung). Geht bei einem diploiden Lebe­ wesen ein Chromosomensatz verloren, entsteht eine Haploidie-Mutante . So gibt es zB bei Drosophila Mutanten, deren Spermien die Eizellen zwar akti­ vieren, der Zellkern des Spermiums und damit das darin enthaltene geneti­ sche Material aufgrund der Mutation nicht an der Entwicklung teilnimmt. Die haploiden Embryonen sterben meistens während der Entwicklung ab. Polyploidie kann in der Pflanzenzucht zu positiven Ergebnissen führen Die Entstehung polyploider Arten spielt eine wesentliche Rolle in der biologi­ schen Evolution der Pflanzen (zB Evolution des Weizens,  S. 54). Aufgrund der vermehrten Chromosomenzahl haben polyploide Pflanzen ein größeres Zellvolumen und damit einen höheren Wuchs und größere Früchte. Deshalb werden oft in der Pflanzenzucht mithilfe chemischer Substanzen Nondisjunktionen absichtlich ausgelöst (zB mit Colchicin ), um polyploide For­ men mit besonderen Eigenschaften zu züchten. Polyploidie kann innerhalb einer Art oder zwischenartlich entstehen Tritt die Polyploidie aufgrund der Vervielfachung des Chromosomensatzes einer Art auf, spricht man von Autopolyploidie ( Abb. 30). Nachkommen mit polyploidem Karyotyp können lebensfähig und fertil (fruchtbar) sein. Häufiger tritt jedoch die Allopolyploidie auf ( Abb. 32), eine Polyploidie bei Hybriden (auch Bastarde genannt).  Polyploidie Im Tierreich eher selten, in vielen Fällen führt sie (wie auch beim Menschen) zum Tod. Bei Pflanzen ist die Polyploidie häu­ figer zu finden. Sie kann zufällig auftre­ ten, wird aber in der Pflanzenzucht bei Kulturpflanzen oft künstlich induziert ( Seite 140).  Haploidie-Mutante Lebewesen, die aufgrund einer Mutation haploid sind, sind (meistens) nicht lebensfähig.  biologische Evolution Veränderung und Entwicklung der Lebe­ wesen im Verlauf der Erdgeschichte  Colchicin Gift der Herbst-Zeitlosen, es verhindert die Bildung des Spindelapparates bei der Meiose  Autopolyploidie autos (griech.) = selbst  Karyotyp Chromosomensatz einer Zelle  Allopolyploidie allos (griech.) = anderer  Hybride, Bastarde meist sterile Mischlinge, die durch Kreu­ zung unterschiedlicher Arten deren 30  Autopolyploidie mit Selbstbefruchtung 32  Allopolyploidie - Polyploidisierung bei Hybriden Erläutere den in Abb. 32 dargestellten Fall von Allopolyploidie und begrün­ de, warum der Hybrid vor der Polyploidisierung steril ist. Selbst aktiv! Art B 2n = 6 Art A 2n = 4 Gameten n = 2 Gameten n = 3 steriler Hybrid Nondisjunktion führt zu einem polyploiden Zustand 2n = 10 Mitose Meiose Selbstbefruchtung Gameten n = 5 Gameten n = 5 lebensfähiger fertiler Hybrid 2n = 10 31  Mit dem Gift der Herbst-Zeitlose können Mutationen ausgelöst werden. Selbstbefruchtung Karyotyp der Ausgangsart 2n = 6 4n = 12 Nondisjunktion führt zu diploiden Gameten Nur zu Prüfzw cken – Eigentum des Verlags öbv

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