Begegnungen mit der Natur 8, Schulbuch

45 Die Vererbung folgt bestimmten Gesetzmäßigkeiten M Arbeitsheft Seite 11, 12, 13, 14, 15 Es gibt auch intermediäre und kodominante Erbgänge Setzt sich wie bei Mendels Kreuzungsversuchen bei Mischerbigkeit ein Allel im Erscheinungsbild durch (zB die rote Blütenfarbe dominiert über die weiße), liegt ein dominant-rezessiver Erbgang vor ( Abb. 19 a). Bei intermediärer Ver­ erbung findet hingegen eine gemischte Merkmalsausprägung, die von beiden Allelen beeinflusst wird, statt ( Abb. 19 b). Als weitere Form der Vererbung gibt es in der Natur auch Kodominanz : beide Merkmalsausprägungen werden unabhängig voneinander ausgebildet ( Abb. 19 c). 19  Schemata verschiedener Erbgänge sowie Erscheinungsbild der Blüten a) Dominant- rezessiver Erbgang bei der Platterbse (Lathyrus sp.) ; b) Intermediäre Vererbung bei der Wunderblume (Mirabilis jalapa) c) Kodominanz bei der Kamelie (Camellia japonica) In der F 2 tritt das rezessive Merkmal wieder in Erscheinung Als Mendel die rotblühenden Mischlinge aus seinen ersten Versuchen unter­ einander weiter kreuzte, zeigte sich etwas Interessantes: Drei Viertel der 2. Filialgeneration F 2 waren rotblühend, der Rest aber weißblühend – das rezes­ sive Merkmal der Ausgangsform trat wieder in Erscheinung ( Abb. 20). 20  Das rezessive Merkmal tritt in der F 2 wieder in Erscheinung. Die Mendelregeln beschreiben, nach welchen Gesetzmäßigkeiten die Merkmalsausprägung erfolgt Mendel publizierte seine Versuchsergebnisse 1866 unter dem Titel „Versuche über Pflanzenhybride “. Seine wichtigsten Erkenntnisse, die Mendelregeln, sind die Grundlagen der modernen Genetik. Kreuzt man zwei Individuen einer Art, die sich in einem Merkmal voneinander unterscheiden und in Bezug auf dieses Merkmal reinerbig sind, sind alle Nach­ kommen in diesem Merkmal untereinander gleich ( 1. Mendelregel ; Abb. 18). Kreuzt man die Mischlinge der F 1 -Generation untereinander, treten bei einem dominant-rezessiven Erbgang die Merkmale der Parentalgeneration im Ver­ hältnis 3 : 1 auf ( 2. Mendelregel ;  Abb. 20). Bei intermediärer Vererbung bzw. Kodominanz ist das Zahlenverhältnis 1 : 2 : 1 (Merkmal eines Elternteils : Merk­ mal der F 1 -Generation : Merkmal des anderen Elternteils).  intermediär dazwischenliegend; inter (lat.) = zwi­ schen, medius (lat.) = in der Mitte  Kodominanz co(n)- (lat.) = zusammen mit, dominatus (lat.) = Herrschaft  Pflanzenhybride Mischlinge; durch Kreuzung verschiede­ ner Sorten, Arten, Gattungen … hervor­ gegangen; hybrida (lat.) = Mischling  1. Mendelregel Uniformitätsregel; da es belanglos ist, ob das Merkmal von Mutter oder Vater stammt, wird die 3. Mendelregel auch als Reziprozitätsregel bezeichnet; reciprocus (lat.) = wechselseitig  2. Mendelregel Spaltungsregel (Um das Zahlenverhält­ nis 3 : 1 bzw. 1 : 2 : 1 bei der Merkmalsaus­ prägung in der F 2 experimentell zeigen zu können, ist meist eine sehr hohe An­ zahl von Proben notwendig.) 1. Abb. 19 b und 19 c zeigen inter­ mediäre bzw. kodominante Kreuzungen zwischen reinerbig rotblühenden und reinerbig weißblühenden Pflanzen. Er­ läutere anhand der Abbildun­ gen wodurch sich die Erbgän­ ge voneinander unterscheiden. 2. Mendel kreuzte die Pflanzen­ der F 2 weiter: Die weißblühenden Pflanzen miteinander gekreuzt hatten ausschließlich weißblühende Nachkommen, von den Rotblü­ henden brachte ein Drittel bei Kreuzung mit ihresgleichen ausschließlich rotblühende Pflanzen hervor und die restli­ chen zwei Drittel wiederum ein Viertel weißblühende und drei Viertel rotblühende. Erkläre dieses Ergebnis mithilfe von Kreuzungsschemata wie in Abb. 20. Beachte, dass es sich um einen dominant-rezessiven Erbgang handelt. Selbst aktiv! Kreuzungsschema F 2 F 1 × Rr Rr Allele für die Blütenfarbe in den Körperzellen R r R RR Rr Keim­ zellen R r R r Allele für die Blütenfarbe in den Keimzellen r Rr rr a) b) c) Animation 2fg6uv Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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