Begegnungen mit der Natur 8, Schulbuch

44 Vererbung und Humangenetik M Arbeitsheft Seite 11, 12, 13, 14, 15 Mendel vermutete „Elemente“ als Träger der Vererbung Mendel nahm an, dass mit Pollen und Eizellen bestimmte „Elemente“ von Ge­ neration zu Generation weitergegeben würden, die die Eigenschaften der Pflanzen bestimmen. Er entdeckte damit die Erbanlagen, die erst 1909 von Wilhelm Ludvig Johannsen als Gene bezeichnet wurden. Diploide Organismen können rein- oder mischerbig sein Da Nachkommen von beiden Eltern Gene haben, sind die Erbanlagen in jeder Körperzelle doppelt vorhanden (diploid) – jeweils zwei Gene passen wie in einem „Schwarzer Peter“-Spiel zusammen. Sie werden als Allele bezeichnet. Über die Keimzellen wird jedoch nur eines (jeweils nur eine „Karte“ des Paa­ res) weitergegeben. Jedes Pollenkorn und jede Eizelle trägt beispielsweise ein Allel, das die Blüten­ farbe der Pflanze bestimmt (Keimzellen sind haploid). Bei der Befruchtung treffen diese Allele zusammen. Das sich entwickelnde Pflänzchen hat also zwei Allele, die die Blütenfarbe bestimmen. Enthalten die Allele die gleiche In­ formation (zB Blütenfarbe Rot), ist die Pflanze in Bezug auf die Blütenfarbe homozygot . Sind sie unterschiedlich (liefert eines zB die Information für die Blütenfarbe Rot und das andere für Weiß), liegt Heterozygotie vor. Mendel züchtete zunächst Mischlinge Kreuzt man reinerbig rotblühende Pflanzen miteinander (Eltern- bzw. Paren­ talgeneration P), erhält man Samen, die reinerbig rotblühende Pflanzen liefern ( Abb. 17). Genauso bringen reinerbig weißblühende Pflanzen bei Kreuzung mit ihresgleichen nur reinerbig weißblühende Pflanzen hervor. Es handelt sich hierbei also um stabile Sorten: die Pflanzen der nächsten Genera­ tionen ( Folgegenerationen F) haben dieselben Eigenschaften. 15  Weiß- und rotblühende Erbsenblüten 16  Varianten von Erbsensamen  Wilhelm Ludvig Johannsen (1857–1927) war ein dänischer Botaniker und Genetiker  Allele Ein Allel ist eine von zwei oder mehreren möglichen Varianten des gleichen Gens, die zu einem bestimmten Erscheinungs­ bild eines Merkmals beiträgt (zB Men­ dels Erbsenpflanzen: Merkmal Blüten­ farbe – Erscheinungsbilder rot oder weiß). allos (griech.) = anderer  homozygot, Homozygotie reinerbig, Reinerbigkeit; homos (griech.) = gleich, zygotos (griech.) = verbunden  Heterozygotie, heterozygot Mischerbigkeit, mischerbig heteros (griech.) = von anderer Art  Parentalgeneration parentalis (lat.) = elterlich  Folgegeneration auch Filial- oder Tochtergeneration; filia, filius (lat.) = Tochter, Sohn F 1 ist die erste Folgegeneration, F 2 ist die zweite usw. 17  Durch Kreuzung mit ihresgleichen entstehen stabile Sorten; R = Blütenfarbe Rot Mendel züchtete durch die Kreuzung unterschiedlich reinerbiger Sorten Mischlinge ( Abb. 18; dominante Allele werden durch Großbuchstaben, rezes­ sive Allele durch Kleinbuchstaben gekennzeichnet), die alle die gleiche (domi­ nante) Blütenfarbe hatten. 18  Mendel züchtete durch Kreuzung unterschiedlich reinerbiger Pflanzen heterozygote Nachkommen (Mischlinge); R = Blütenfarbe Rot, r = Blütenfarbe Weiß Kreuzungsschema F 1 P × RR RR Allele für die Blütenfarbe in den Körperzellen R R R RR RR Keim­ zellen R R R R Allele für die Blütenfarbe in den Keimzellen R RR RR Kreuzungsschema F 1 P × RR rr Allele für die Blütenfarbe in den Körperzellen R R r Rr Rr Keim­ zellen R R r r Allele für die Blütenfarbe in den Keimzellen r Rr Rr Animation 2fg6uv Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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