Begegnungen mit der Natur 8, Schulbuch

28 Die Grundlagen der Genetik M Arbeitsheft Seite 7, 8 Die Translation – die Synthese eines Polypeptids bzw. Proteins Wie du bereits erfahren hast, findet die Proteinsynthese außerhalb des Zell­ kerns an den Ribosomen statt. Die Information, welches Polypeptid bzw. Pro­ tein zu synthetisieren ist, ist in der m-RNA verschlüsselt. Für die Synthetisierung spielt allerdings noch eine weitere RNA, die t-RNA , eine wichtige Rolle. Die dreiarmigen t-RNA-Moleküle ( Abb. 19–21) weisen am mittleren „Arm” jeweils ein als Anticodon bezeichnetes Basentriplett auf, mit dem sie sich an ein entsprechendes (komplementäres) Codon der reifen m-RNA anlagert (zB AAA an UUU, AAC an UUG). Zuvor jedoch bindet die t-RNA mit dem 3’-Ende je nach Basentriplett, eine Aminosäure aus dem Cytoplasma an sich (zB eine t-RNA mit dem Anticodon UUU die Aminosäure Lysin). Am Ribosom wird die Aminosäure an die zuvor angelieferte Aminosäure angehängt. Dadurch entsteht allmählich eine Polypeptidkette. Das Transport­ molekül (t-RNA) verlässt das Ribosom wieder und bindet eine weitere Amino­ säure an sich ( Abb. 19). Die Übersetzung der in der reifen m-RNA gespeicherten Information in die zu bildenden Polypeptide bzw. Proteine wird als Translation bezeichnet.  t-RNA Abk. für transfer-RNA; Überträger-RNA  Anticodon zu einem Codon komplementär anti (griech.) = gegen  Basentriplett Kombination von drei Basen  Translation translatio (lat.) = Übersetzung Erkläre unter Zuhilfenahme der Codesonne ( S. 27), warum es genügt, dass bei der Translation nur die ersten beiden Basen kom­ plementär sind. Selbst aktiv! Bei der Translation ist die Basenpaarung weniger exakt als bei der Transkrip- tion Gäbe es für jedes Codon der m-RNA eine eigene t-RNA, müssten 61 verschiede­ ne t-RNAs existieren. Tatsächlich sind es aber nur 31 bis 45 (je nach Organis­ mus unterschiedlich), was bedeutet, dass einige t-RNA-Anticodons zwei oder mehr Codons erkennen müssen. Dies ist in der Tat möglich, weil die Basenpaa­ rung hier nicht so exakt erfolgt wie bei der Transkription. Entscheidend ist nur, dass die ersten beiden Basen des Anticodons komplementär zu den ersten zwei Basen des Codons sind. Die dritte Base des Codons kann auch eine nicht­ komplementäre Base sein. Dadurch wird die Translation stark beschleunigt. 19  t-RNA; zweidimensional dargestellt 20  t-RNA; dreidimensionale (links), vereinfachte Darstellung (rechts) 21  Das Grundprinzip der Translation (Schema) Anticodon Polypeptid Aminosäuren t-RNA mit Aminosäuren 5’ t-RNA Anticodon reife m-RNA Ribosom 3’ Anti­ codon Wasserstoff­ brücken­ bindung Anticodon Aminosäurenbindungsstelle Animation m75gx6 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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