Begegnungen mit der Natur 8, Schulbuch

17 Molekulare Grundlagen der Genetik M Arbeitsheft Seite 4, 6, 8 Molekulare Grundlagen der Genetik Anfang des 20. Jahrhunderts waren bereits grundlegende Mechanismen zur Vererbung bekannt. Nicht zuletzt hatte der Naturwissenschafter Gregor Men­ del (du wirst auf  S. 43 noch mehr über ihn und seine Erkenntnisse erfahren) dazu beigetragen. Man wusste auch, dass die Erbinformation in Form von Genen ( S. 24) auf den Chromosomen  S. 19) im Zellkern liegt und man konnte die Gene lokali­ sieren und kartieren. Jedoch fehlte das Wissen über ihre chemische bzw. mole­ kulare Natur. In den 1920er Jahren gelangte man zur Erkenntnis, dass die Chromosomen aus Proteinen und DNA ( S. 18) aufgebaut sind. Man vermutete allerdings, dass die Proteine die Erbsubstanz seien. Im Jahr 1944 wies Oswald T. Avery die DNA als Erbsubstanz bei Bakterien nach. Allerdings wurden seine Erkenntnisse von anderen Wissenschaftern nicht an­ erkannt. 1953 entschlüsselten James Dewey Watson und Francis Crick die Struktur der DNA. Sie bestätigten Averys Entdeckung – die DNA als Träger der genetischen Information – und ergründeten das Geheimnis der exakten Verdoppelung und Weitergabe der Erbinformation bei der Zellteilung ( S. 21). Hilfreiche Hinwei­ se für ihre Ergebnisse lieferten den beiden Wissenschaftern die Forschungen von Maurice Wilkins und Rosalind Franklin , die begonnen hatten, die DNA mittels Röntgenstrukturanalyse (Untersuchung mithilfe von Röntgenstrahlen) zu erforschen. 1962 erhielten Watson, Crick und Wilkins den Nobelpreis für Physiologie oder Medizin. Rosalind Franklin verstarb vier Jahre zuvor an Krebs.  Gene Erbanlagen; Abschnitte der DNA, die durch bestimmte Basenabfolgen Infor- mationen enthalten, die vorrangig für die Synthese von Proteinen benötigt werden  Chromosomen Zellstrukturen auf denen Erbinforma­ tionen gespeichert sind; chroma (griech.) = Farbe, soma (griech.) = Körper  DNA D eoxyribo n ucleic A cid; deutsch: Desoxiribonukleinsäure  Oswald T. Avery (1877–1955) war ein kanadischer Bakteriologe und Mediziner  James Dewey Watson (geb. 1928) lebt und arbeitet als Biochemiker in den USA  Francis Crick (1916–2004) war ein britischer Physiker und Biochemiker  Maurice Wilkins (1916–2004); in Neuseeland geborener britischer Physiker, der besonders im Bereich der Röntgenstrahlung forschte  Rosalind Franklin (1920–1958); britische Biochemikerin und Spezialistin in der Röntgenstrukturana- lyse von Makromolekülen  Nobelpreis von dem schwedischen Erfinder und Industriellen Alfred Nobel (1833–1896) gestiftete und seit 1901 jährlich vergebe- ne Auszeichnung für jene, die der Menschheit den größten Nutzen geleis- tet haben. Nobelpreise gibt es in den Kategorien Physik, Chemie, Physiologie oder Medizin, Frieden, Literatur sowie Wirtschaftswissenschaften. 1  James D. Watson und Francis Crick, 1951 2  Oswald T. Avery in seinem Labor 3  Rosalind Franklin Erstelle ein Glossar, das kurze Erklärungen zu folgenden Begriffen enthält: Tipp: die Begriffe sollten dir aus dem Biologieunterricht der Vorjahre ( Band 5 und/oder 6) bekannt sein Aminosäure diploid haploid Meiose Mitose Protein RNA Selbst aktiv! Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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