Begegnungen mit der Natur 8, Schulbuch

133 Der Mensch greift ein M Arbeitsheft Seite 38 Hybridzüchtung nutzt den Heterosiseffekt Bei der Hybridzüchtung wird die Tatsache ausgenützt, dass Hybride ( S. 53) die gewünschten Merkmale oft besser ausbilden als reine Pflanzensorten bzw. Tierrassen ( Heterosiseffekt ). Die Hybride (F 1 ) entstehen durch Kreuzung rei- nerbiger Eltern (P) einer Art, die sich jedoch genetisch möglichst unterschei- den (zB aus verschiedenen Inzuchtlinien). Hybridzüchtung spielt eine wichtige Rolle in der Nutzpflanzenzucht. So lässt sich zB bei Hybridmais und Hybridroggen eine Ertragssteigerung von bis zu 50 Prozent erzielen. Ein Beispiel für Hybridzüchtung bei Nutztieren sind Hybridhühner. Legehybri- de sind Hochleistungstiere. Sie legen im Jahr bis zu 320 Eier mit guter Eischa- lenqualität und sind dabei gute Futterverwerter (benötigen nur wenig Futter). Die Legeleistung nimmt allerdings nach einem Jahr stark ab, weshalb sie nach zirka 14 Monaten geschlachtet werden. Masthybride setzen sehr schnell sehr viel Fleisch an. Sie erreichen bereits nach sieben Wochen ihr Schlachtgewicht von rund 2,5 Kilogramm (bei der Geburt wiegt das Kücken etwa 42 Gramm).  Hybridzüchtung hybrida (lat.) = Mischling  Heterosiseffekt Durch die Kreuzung von Individuen, die sich in möglichst vielen Eigenschaften unterscheiden und in Bezug auf diese Ei- genschaften reinerbig sind, entstehen Nachkommen (F 1 ), die viele unterschied- liche Allele aufweisen ( Abb. 7). Sie haben damit bessere Chancen, sich auf wechselnde Umweltbedingungen anzupassen und sind widerstandsfähi- ger gegen Krankheiten. Negative Eigen- schaften, die auf rezessiven Allelen be- ruhen, treten durch die Mischerbigkeit nicht in Erscheinung. heterosis (griech.) = Veränderung  Gattungsbastarde sind fast immer steril Gattungsbastarde sind artüberschreitende Hybride Zur Steigerung der Produktivität werden bereits auch artüberschreitende Hybride ( Gattungsbastarde ) gezüchtet. Ein Beispiel hierfür ist Triticale, die Kreuzung zwischen dem in Bezug auf Bodenqualität und Witterung anspruchsvollen und hochqualitativen Weizen mit dem genügsamen Roggen. Ein Beispiel für tierische Gattungsbastarde sind Kreuzungen zwischen Warzenenten-Erpel (aus Südamerika stammende Hausentenform) und Haus­ enten. Die Bastarde eignen sich sehr gut für die Mast (Bildung von Fettlebern zur Herstellung von Leberpastete) und werden zu diesem Zweck in großem Umfang in Südostasien und Frankreich gekreuzt. 7  Hybridzüchtung, Heterosiseffekt Hybridhühner sind ein Produkt der industriellen Landwirtschaft. Recherchiere die Problematik hin- sichtlich der Tiergesundheit von Lege- und Masthybriden. Reflek- tiere die „Kosten-Nutzen“-Rech- nung der Hybridzucht unter Berücksichtigung des Wohls der Tiere. Selbst aktiv! 8  In Österreich wird fast nur noch Hybridmais angebaut. 9  Hybridmasthühner erreichen nach sieben Wochen ihr Schlachtgewicht. 1. Hybridsaatgut ist nicht unumstritten. Die daraus entstehenden Pflanzen werden häufig als „Einwegpflanzen“ be- zeichnet, da sich ihre Samen (F 2 -Generation) nicht zur Nachzucht eignen. Erkläre unter Berücksichtigung der 3. Mendelregel den Ursprung ihrer Bezeichnung. 2. Pflanzen, die sich aus Hybridsaatgut entwickeln, weisen die gleichen Eigenschaften (Größe, Farbe, Geschmack …) auf. Begründe dies. 3. Nimm Stellung zu folgenden Aussagen: a) „Industrielles Saatgut verdrängt das bäuerliche. Landwirtinnen bzw. Landwirte machen sich mit der Verwen- dung von Hybridsaatgut von den Saatgut-Multikonzernen abhängig.“ b) „Die Verwendung von Hybridsamen bedeutet einen Verlust an biologischer Vielfalt.“ 4. Die Entenmast zur Fettleberproduktion wird stark kritisiert. Recherchiere den Grund dafür. Selbst aktiv! P F 1 A-b-C-d-E-F a-B-c-D-e-F a-B-c-D-e-F A-b-C-d-E-F A-b-C-d-E-F A-b-C-d-E-F a-B-c-D-e-F a-B-c-D-e-F Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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