Begegnungen mit der Natur 8, Schulbuch

130 M Arbeitsheft Seite 38 Du erarbeitest dir Wissen über biotechnologische Verfahren, deren Anwen- dung und mögliche Auswirkungen sowie über Wissenschafts- und Bioethik . Du lernst … unterschiedliche Methoden der Zucht (künstliche Selektion) zu beschrei- ben und ihre Bedeutung für den Menschen einzuordnen (S. 130–134) biotechnologische Methoden zum Klonen von Organismen zu erklären und das reproduktive Klonen vom therapeutischen Klonen hinsichtlich der verschiedenen Zielsetzungen zu unterscheiden (S. 134–136) dich mit bioethischen Fragen bezüglich der medizinischen Biotechnologie auseinanderzusetzen (S. 137–139) DNA-Fingerprinting als vielfach eingesetzte Methode zur genetischen Identifizierung zu erklären (S. 140–141) unterschiedliche Einsatzgebiete, Methoden und rechtliche Grundlagen der Gentechnik zu beschreiben sowie den Einsatz gentechnisch veränder- ter Organismen nach bioethischen Kriterien zu beurteilen (S. 142–153) Kompetenzcheck  S. 154 Biotechnologie und Gentechnik Biotechnologie und Gentechnik vk7z7d Der Mensch greift ein Genetische Vielfalt und damit auch phänotypische Variation entstand (und entsteht) auf ganz natürlichem Weg durch Rekombination und Mutation (Evo- lution  S. 86 ff). Durch Zucht und damit durch künstliche Selektion von Individuen ( S. 89) gelang es dem Menschen allerdings bereits früh Wildformen genetisch so zu verändern, dass sie bestimmte gewünschte Eigenschaften aufwiesen ( Domes- tikation ,  S. 131). Auch wendet der Mensch seit langem biotechnologische Verfahren an, um Organismen bzw. deren Stoffwechselprodukte zu nutzen. Als Gentechnik werden spezielle Methoden der Biotechnologie bezeichnet, die gezielt Eingriffe in das Erbgut von Organismen (bzw. von Viren) ermöglichen ( S. 142 ff). Genetische Umformung durch Zucht Die Züchtung von Pflanzen und Tieren dürfte vor rund 12 000 Jahren mit der Sesshaftwerdung des Menschen begonnen haben: So fand man etwa im Gebiet des Vorderen Orients Knochen von Hausziegen und Hausschafen, die darauf hinweisen, dass die Domestikation der Wildziege und des Mufflons ver- mutlich vor 10 000 bis 11 000 Jahren stattfand. Etwa aus derselben Zeit wie erste Funde von Hausschaf und -ziege (9 000 bis 8 000 v. Chr.) stammen Knochenfunde domestizierter Schweine aus Griechen- land und Anatolien. Die Domestikation der Rinder begann etwa 6 500 v. Chr., die der Pferde vermutlich vor etwa 5 000 Jahren. Das älteste Hausgeflügel ist das Haushuhn. Seine Züchtung begann wahrscheinlich vor 6 000 bis 8 000 Jah- ren im asiatischen Raum. Als Vorfahre wird das heute noch wild in den Wäl- dern Südostasiens beheimatete Bankivahuhn angenommen. Wölfe dürften sich bereits vor ca. 35 000 Jahren selbst dem Menschen angenä- hert haben, noch vor der Sesshaftwerdung. Die Menschen der Jäger-Samm- ler-Gesellschaften nahmen Wölfe in ihre Gemeinschaft auf, richteten sie ab und brachten sie gezielt zur Paarung. Die Zucht kleinerer Hunderassen im Vor- deren Orient ist durch 12 000 Jahre alte Fossilfunde belegt.  Zucht planmäßige Paarung bzw. Kreuzung von Tieren bzw. Pflanzen zur Erzeugung von Nachkommen mit bestimmten erblichen Eigenschaften  Domestikation domesticus (lat.) = „Hausfreund“ zum Hause gehörend  Biotechnologische Verfahren alle Verfahren, bei denen Organismen bzw. deren Zellen oder deren Stoffwech- selprodukte genutzt werden; dazu gehö- ren genauso die Herstellung von Lebens- mitteln, wie Brot mithilfe von Hefepilzen, Käse mithilfe von Milchsäurebakterien ( Begegnungen mit der Natur, Band 5), wie auch die Herstellung von bestimm- ten Stoffwechselprodukten mithilfe von gentechnisch veränderten Organismen ( S. 143 ff)  Gentechnik biotechnologische Verfahren, die Kennt- nisse aus der Genetik und Molekularbio- logie nutzen und durch gezielte Eingriffe in das Genom von Lebewesen, gentech- nisch veränderte Organismen, so ge- nannte GVO, hervorbringen. Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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