Begegnungen mit der Natur 8, Schulbuch

125 Die Entwicklungsgeschichte des Menschen Alle Europäerinnen und Europäer stammen von sieben „Ur-Müttern“ ab Forschungsergebnisse aus der Genetik, der Fossilien- und der Verhaltensfor- schung belegen, dass die erblich bedingten Unterschiede zwischen den ver- schiedenen Bevölkerungsgruppen tatsächlich nur minimal sind. Moderne Menschen sind einander ähnlich – ob in Afrika, in Europa, in China oder sonst wo auf der Welt. Bei der Analyse mitochondrialer DNA von 6 000 Europäerinnen bzw. Europäern erkannte Bryan Sykes , dass bestimmte Grundmuster der DNA immer wieder- kehren. Sykes folgerte, dass alle Europäerinnen und Europäer (rund 740 Millio- nen) von sieben „Ur-Müttern“ abstammen. Sykes gab seinen„Ur-Müttern“ Namen ( Abb. 77), seine Studie wurde als „ Die sieben Töchter Evas “ bekannt.  Bryan Sykes (geb. 1947); Professor für Genetik am Institut für Molekularmedizin der Uni­ versität Oxford  „Die sieben Töchter Evas“ Nach Sykes’ Theorie, die er in seinem Buch „Die sieben Töchter Evas“ veröffent- lichte, stammen 10 bis 15% von Einwan­ derinnen und Einwanderern ab, die vor 50 000 Jahren nach Europa kamen. Sie waren damit noch Zeitgenossen der Ne­ andertaler. 70% stammen von Einwan­ derinnen und Einwanderern ab, die vor 20 000 bis 15 000 Jahren unseren Konti­ nent besiedelten. Die Vorfahren der rest­ lichen 15 bis 20% kamen vor rund 8 500 Jahren. Sykes’ Forschungsergebnisse bestärken damit das Out-of-Africa-Modell ( Seite 124). 79  Genetische Landkarte (nach Sykes; „Die sieben Töchter Evas“; 2001). Die Karte stellt Sykes’ Theorie von den sieben europäischen Urmüttern dar. Die Farbflächen zeigen, wo Nachkommen dieser Frauen heute sind – wobei sich die Gebiete in der Realität überschneiden. Die Farben weisen deshalb nur auf Konzentrationen eines Clans in einer Region hin. Die Prozentangaben (gerundet) geben wieder, wie viel Prozent der heutigen Europäerinnen und Europäer von den jeweiligen Urmüttern abstammen. Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv