Begegnungen mit der Natur 8, Schulbuch

123 Die Entwicklungsgeschichte des Menschen M Arbeitsheft Seite 35 73  Homo heidelbergensis (Rekonstruktion) Homo heidelbergensis, „Mensch aus Heidelberg“ Alter: 600 000–200 000 Jahre  Größe: 145–185 cm  Gehirnvolumen: 1100–1400 cm 3 Fundstelle(n): Afrika und Europa Fossilbelege: ein Skelett, Schädel-, Kiefer-, Becken- und Extremitätenfragmente benannt nach dem ersten Fundort in Deutschland (Sandgrube in der Nähe von Hei- delberg); die Zuordnung vieler Funde zu Homo erectus oder heidelbergensis bzw. Homo heidelbergensis oder neanderthalensis ist umstritten. Manche Wissenschafter bzw. Wissenschafterinnen sehen in Homo heidelbergensis lediglich eine Variante von Homo erectus . Es gibt aber auch die Meinung, dass Homo heidelbergensis der letzte gemeinsame Vorfahre der Neandertaler und des Homo sapiens war. Homo neanderthalensis, „Mensch aus dem Neandertal“ Alter: 200 000–30 000 Jahre (oder sogar früher?)  Größe: 150–170 cm  Gehirnvolumen: 1200–1750 cm 3 Fundstelle(n): Europa (erster Fund 1856 im Neandertal in Deutschland) bis Sibirien, südwestliches Asien Fossilbelege: mehrere Skelette, Knochenfragmente Lange nahm man an, dass der Neandertaler ungefähr vor 30 000 Jahren ausstarb. Neue Untersuchungen weisen allerdings auf einen früheren Zeitpunkt hin (39 000 Jahre). Ende des 19., Anfang 20. Jahrhundert galt der Neandertaler als primitiver Ur- mensch. Erst ein Fund in einer Höhle im Norden des Iraks veränderte dieses Bild. In einem Zehntausende Jahre alten Grab lagen die Gebeine eines männlichen Neander- talers. Die Erde rund um das Skelett war reich an Pollen einheimischer Pflanzen. Sie lassen auf Blüten als Grabbeigabe schließen. Offensichtlich waren die Neandertaler die ersten, die ihre Toten bestatteten. Interessant am „Mann aus dem Irak“ waren sein für Menschen aus dieser Zeit hohes Alter (etwa 40 Jahre) sowie Hinweise auf eine längere Krankengeschichte. Der Mann war in einem schlechten Allgemeinzu- stand – er hatte vermutlich Schwierigkeiten beim Sehen, Gehen und beim Gebrauch der Arme. Dies lässt vermuten, dass er jahrelang betreut wurde – in einer Gruppe von Jagenden und Sammelnden nicht sehr nützlich. Die Frage bleibt offen, warum er trotzdem so lange wie möglich am Leben erhalten wurde. Homo sapiens, „der wissende Mensch“ Alter: vor 200 000 Jahren bis heute  Größe: 150–190 cm  Gehirnvolumen: 1300–1500 cm 3 Fundstelle(n): weltweit Fossilbelege: Skelette und Schädel einzige Menschenart, die bis heute überlebt hat Homo floresiensis, „Mensch von Flores“ Alter: 95 000–12 000 Jahre  Größe: ca. 110 cm  Gehirnvolumen: 380–420 cm 3 Fundstelle(n): Insel Flores, Indonesien (2003) Fossilbelege: ein Skelett, Skelettfragmente Es gibt die Vermutung, dass es sich bei Homo floresiensis um eine krankhaft verän- derte Population von Homo sapiens gehandelt haben könnte. Neuere Untersuchun- gen deuten jedoch darauf hin, dass Homo floresiensis eine von Homo sapiens klar unterscheidbare Art war. 74  Neandertaler-Gruppe (Rekonstruktion) 75  Homo floresiensis (Rekonstruktion) 76  Steckbriefe von Arten der Gattung Homo 2. Kreuze an, wer vermutlich ein Vorfahre von Homo sapiens war, setze ein Fragezeichen dazu, wo es unklar ist. Selbst aktiv! 1. Unser Wissen um die Entwicklungsgeschichte des Menschen ist ein Mo- saik, das noch sehr unvollständig ist. Fossilbelege liefern nur kleine Steinchen dafür. Die bedeutendsten wurden hier im Überblick darge- stellt. Immer wieder gibt es Fossilienfunde, die bestehende Theorien ent- weder untermauern oder ins Wanken geraten lassen. So zB Homo ergas- ter , H. rhodesiensis und H. naledi sowie Funde von H. sapiens in Marokko und der Denisova-Mensch. Recherchiere die Bedeutung dieser Funde im Internet und erstelle nach Vorlage Seite 120 bis 123 Steckbriefe. Selbst aktiv! Sahelanthropus tchadensis Ardipithecus ramidus Australopithecus afarensis Australopithecus africanus Paranthropus boisei Paranthropus robustus Homo rudolfensis Homo habilis Homo erectus Homo heidelbergensis Homo neanderthalensis Homo floresiensis Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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