Begegnungen mit der Natur 8, Schulbuch

119 Die Entwicklungsgeschichte des Menschen M Arbeitsheft Seite 35, 36 Überlege, welche körperlichen Veränderungen sich mit der Ent- wicklung vom Pflanzen- zum Allesfresser vollzogen haben. Begründe deine Überlegungen. Selbst aktiv!  Polygamie keine exklusiven Paarbindungen, Partner wechseln polys (griech.) = viel, gamos (griech.) = Ehe  Polygynie besondere Form der Polygamie: ein Männchen hat viele Weibchen als Geschlechtspartnerinnen gyne (griech.) = Frau Mehr Körperkraft und Geschwindigkeit erforderten hochwertigere Nahrung Die neuen Umweltbedingungen (Klimaveränderung, neuer Lebensraum) und ihre Auswirkungen (Überwindung größerer Distanzen zum Nahrungserwerb sowie größere Gefahr von Feinden im offenen Grasland) bedingten auch eine anatomische Anpassung der Homininen: sie wurden größer, kräftiger und dadurch auch schneller. Um den erhöhten Energiebedarf zu decken, wurde der Aufschluss hochwerti- gerer Nahrungsquellen (zB durch fleischliche Kost) notwendig. Arbeitsteilung zwischen den Geschlechtern ermöglichte eine intensivere Kinderbetreuung Die Entwicklung eines größeren, massereicheren Körpers dauerte länger und bedurfte einer längeren Betreuung durch die Eltern. In Folge kam es zu größe- ren Intervallen zwischen den Geburten, einer Reduktion der Nachkommen und einer längeren Lebensdauer. Da auch das Gewicht eines Säuglings im Vergleich zum Gewicht der Mutter eine starke Zunahme erfuhr, wird angenommen, dass dies eine Arbeitsteilung zwischen den Geschlechtern notwendig machte: Die Männchen übernahmen den Nahrungserwerb, während die Weibchen mehr Energie in die Brutpflege investierten. Damit entstand ein neuer Auslesefaktor: die Weibchen suchten sich ihren Partner nach der Zuverlässigkeit bei der Nahrungsversorgung aus (erhöhte Überlebenswahrscheinlichkeit für die Kinder). Es wird angenommen, dass bei Australopithecus afarensis vermutlich Polygamie oder Polygynie herrschte. 56  gefundene Skelettteile von Lucy 57  Größenvergleich: heutiger Mensch – Lucy (gefundene Skelettteile dunkelbraun markiert) Recherchiere und beantworte schriftlich die folgenden Fragen: 1. Lucy gehört zur Art Australo- pithecus afarensis . Was bedeu- tet diese Bezeichnung? Wie kommt es zu dieser Namensge- bung? 2. Warum heißt der Skelettfund aus 1974 Lucy ? Selbst aktiv! 58  Im Jahre 1978 wurden bei Laetoli in Tansania (Ostafrika) versteinerte Fußabdrücke von aufrecht gehenden Individuen gefunden, die vor etwa 3,7 Millionen Jahren gelebt haben Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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