Begegnungen mit der Natur 8, Schulbuch

113 Systematik und Artenvielfalt M Arbeitsheft Seite 32, 35, 36 Mesozoikum (Erdmittelalter) vor 252–66 Mio. Jahren Trias vor 252–201 Mio. Jahren Im Tierreich ist die starke Zunahme der Artenvielfalt der Reptilien charakteristisch (ua. Krokodile und Eidechsen). Saurier treten erstmals auf und breiten sich über alle Erdteile aus. Vielfältige Lebensbedingungen und -möglichkeiten führen zur Entstehung ganz unterschiedlich angepasster Arten. Als Vorläufer der Säuge- tiere tritt zu Beginn der Trias Cynognathus ( Seite 104) auf, in der späteren Trias entwickeln sich die ersten Säugetiere (wenige Zen- timeter große, mausähnliche Tiere). Die Ginkogewächse ( Seite 105) entfalten sich. Jura vor 201–145 Mio. Jahren Fisch-, Flug- und Landsaurier beherrschen alle Lebensräume. Ihr Artenreichtum ist gewaltig. Auch gibt es Urvögel ( Archaeopteryx ;  Seite 104). In der Pflanzenwelt dominieren Nadelbäume, Ginko- gewächse und Fächerpalmen. Kreide vor 145–66 Mio. Jahren Vögel, die den heutigen Vögeln schon sehr gleichen, treten auf. Die Säugetiere sind durch Beuteltiere, Halbaffen und Insekten- fresser vertreten. Fossilfunde belegen, dass Vögel und Säugetiere Reptilienvorfahren haben. Vorherrschende Tiergruppe sind nach wie vor die Saurier, die allerdings vor 65 Mio. Jahren, am Ende der Kreidezeit, von der Erdoberfläche verschwinden ( Kreide-Tertiär-Grenze ). Die ersten bedecktsamigen Blütenpflanzen (Laubbäume) treten auf, parallel dazu entwickeln sich die ersten blütenbe­ suchenden Insekten. Känozoikum (Erdneuzeit) vor 66 Mio. Jahren bis heute Paläogen vor 66–23 Mio. Jahren Nach dem vorangegangenen Massensterben können sich Säuge- tiere wie Urpferde, erste Primaten ( S. 115), Kaninchen, Urraubtiere, Huftiere etc. zu großer Formenvielfalt entwickeln. Auch Spinnen und Schnecken weisen eine große Artenvielfalt auf. Unter den Landpflanzen werden die bedecktsamigen Blütenpflan- zen vorherrschend, was zu einer explosionsartigen Vermehrung der Insekten führt. In Folge zeigen auch Vögel und insektenfres- sende Kleinsäuger eine große Artenvielfalt. Die Nacktsamer, die noch immer weit verbreitet sind, haben den Höhepunkt ihrer Ent- wicklung bereits überschritten. Neogen vor 23–2,6 Mio. Jahren Zu Beginn des Neogens spalten sich die Vorfahren der Menschen­ affen von den Hominoiden (menschenähnliche Säugetiere) ab, vor 5 bis 7 Mio. Jahren trennen sich Menschen- und Schimpansenlinie. Quartär vor 2,6 Mio. Jahren bis heute Zu Beginn des Quartärs tritt die Gattung Homo ( Seite 115) erst- mals auf. Das ältere Quartär (Pleistozän; bis vor rund 10 000 Jah- ren) ist das Eiszeitalter . Während der Kaltzeiten sind etwa 32% der Erdoberfläche vergletschert. Aufgrund der Vereisung ver- schiebt sich das Vorkommen vieler Pflanzen und Tiere in den wärmeren Süden, andere sterben aus. Tiere wie Höhlenbär, Wollhaarnashorn, Riesenhirsch und Mammut sind an die Kälte an- gepasst. 41  Verlauf der Stammesgeschichte im Mesozoikum und Känozoikum 42  Schädel des Sauriers Tyrannosaurus rex (Modell)  Saurier Heute lebende Reptilien sind wechsel­ warm (ihre Körpertemperatur und damit ihre Aktivität sind von der Umgebungs­ temperatur abhängig). Vögel und Säuger sind gleichwarm, sie halten ihre Körper­ temperatur durch eigene Wärmeproduk­ tion (Stoffwechsel) aufrecht. Ein Feder- bzw. Haarkleid schützt vor Wärmeverlust. Lange wurde vermutet, dass die Saurier, als Reptilien, wechselwarm waren. Fossilfunde einer Saurierart, die vor rund 160 Millionen Jahren in Sibirien lebte (gut erhaltene Hautabdrücke mit unter­ schiedlichen Arten von Schuppen und fe­ derartigen Strukturen), lassen nun dar­ auf schließen, dass viele Saurierarten (alle?) gleichwarm waren und ein Feder­ kleid zur Wärmeisolierung hatten.  Kreide-Tertiär-Grenze früher wurden Paläo- und Neogen als Tertiär zusammengefasst; mögliche Ursachen für das Massensterben sind ein Meteoriteneinschlag bei Yukatan (Mexiko) und starker Vulkanismus in In­ dien. Sie führten auch zum Aussterben vieler anderer Tiergruppen, wie zB dem der Ammoniten (Leitfossilien für die Zeitspanne vom Unterdevon bis Ende Kreide; ~300 Mio. Jahre).  Eiszeitalter ist gekennzeichnet durch einen Wechsel von Warm- und Kaltzeiten. Die Kaltzeiten werden im Alpenraum nach den süddeutschen Flüssen als Günz, Mindel, Riß und Würm bezeichnet. 43  Fossiles Skelett des Urpferdes Hyracotherium Nur zu Prüfzwecken – Eigentu des Verlags öbv

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