Begegnungen mit der Natur 8, Schulbuch
10 Reproduktion Bei der Fortpflanzung werden genetische Informationen an die Folge- generation weitergegeben Lebewesen sind nicht unsterblich – sie werden gefressen, altern und sterben. Nachkommen zu erzeugen dient daher der Arterhaltung. Dazu ist es notwen- dig, dass die Erbinformation an die nächste Folgegeneration weitergegeben wird. Gregor Mendel erkannte bereits Mitte des 19. Jahrhunderts, dass Lebewesen bei der Fortpflanzung Informationen weitergeben, die die Ausprägung von Merkmalen bewirken. Er erkannte auch, dass die Ausprägung der weitergegebenen Merkmale in der Folgegeneration je nach Merkmalstyp (Blütenfarbe, Wuchsform, etc.) unter- schiedlich geregelt ist (Mendelsche Regeln). Dieses Wissen wird bis heute zB bei der Pflanzenzucht angewendet. Neben den klassischen Zuchmethoden gibt es auch moderne biotechnologische Verfahren, die es möglich machen, gezielt bestimmte Merkmale zu fördern (Hybridzüchtung, Klonzüchtung). Biotechnologische Methoden der Reproduktion Auch beim Menschen gibt es moderne Möglichkeiten, in die Reproduktion ein- zugreifen und die Weitergabe der Erbinformation der Eltern zu beeinflussen. Dadurch können zB Erbkrankheiten frühzeitig erkannt oder sogar verhindert werden. Wichtige Beiträge dazu liefert ua. die Stammzellenforschung. Das frühzeitige Erkennen einer genetischen Anomalie ermöglicht in manchen Fällen bereits während einer Schwangerschaft eine gezielte Therapie, wodurch die Auswirkungen möglicherweise in Grenzen gehalten werden können. Kann ein Paar auf natürliche Weise keine Kinder bekommen oder ist dies mit großen Risiken verbunden, kann unter bestimmten Umständen eine In-Vitro-Fertilisation (IVF), also eine künstliche Befruchtung außerhalb des Körpers Abhilfe schaffen. Du erfährst in diesem Jahr, welche Voraussetzungen dafür gegeben sein müssen und welche bioethischen Bedenken und Diskussionen es im Hinblick auf solche Eingriffe gibt. Organismen haben eine begrenzte Lebensdauer. Um ein Aussterben der Art zu vermeiden, müssen sie sich repro- duzieren. So entsteht eine Abfolge von Generationen, die die Möglichkeit zur Veränderung (Anpassung, Evolution) im Laufe der Zeit schafft. Man unterscheidet asexuelle und sexuelle Vermehrung. In beiden Fällen ist die Weiter- gabe des eigenen genetischen Materials entscheidend. Erstelle im Laufe des Jahres deine eigene „Datensammlung“ für das Basiskonzept Reproduktion. Wo ist es dir überall begegnet? Selbst aktiv! Weitergabe der Erbinformation • Mendelsche Regeln S. 43 ff • Crossing-over S. 48 • Replikation S. 21 • Vom Gen zum Merkmal S. 24 ff • Tierzucht S. 131 ff • Pflanzenzucht S. 131 f Biotechnologie • Klonen S. 135 f • Stammzellenforschung S. 136 • In-Vitro-Fertilisation S. 78 • Bioethik in der Fortpflanzungsmedizin S. 137f Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
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