Begegnungen mit der Natur 6, Schulbuch

9 Regelkreise halten die Homöostase aufrecht Für Lebewesen ist es notwendig, dass bestimmte innere Zustände (zB Körper- temperatur, Blutdruck, Blutzuckerspiegel) in einem funktionsgerechten Rah- men bleiben. Die Regulierung dieser inneren Zustände heißt Homöostase. Ein häufiger Mechanismus in diesem Zusammenhang ist die negative Rück- kopplung: Wenn eine zu regelnde Größe nicht im Sollbereich liegt, werden korrigierende Regelmechanismen eingeleitet. Diese dauern solange an, bis der Sollbereich wieder erreicht oder überschritten ist. (Es gibt auch eine positiven Rück- kopplung: wenn sich die Veränderung der Regelgröße verstärkend auf sich selbst auswirkt.) In Kleingruppen von Tieren können auch Verhaltensweisen eine regulierende Funktion haben In Kleingruppen von Tieren (Herden, Rudel, Schwärme) ist das Zusammenle- ben je nach Art mehr oder weniger streng geregelt. Von Wölfen beispielsweise sind strenge Rangordnungen bekannt, die der Konfliktvermeidung dienen. Sie regeln die „Rechte“ und „Pflichten“ innerhalb der Gruppe und bewirken, dass eine Gruppe als Ganzes bessere Überlebenschancen hat. Die Regelmechanis- men zu diesem Zweck sind u. a. bestimmte Gesten, Laute oder ritualisierte Kämpfe. In Ökosystemen erhalten vielfältige Regelmechanismen das biologi- sche Gleichgewicht Tier- und Pflanzenarten, die in einem Lebensraum (Biotop) gemeinsam leben stehen in einem Wirkungsgefüge (Biozönose) zueinander. Das heißt, sie wir- ken zB als Fressfeinde, Nahrungskonkurrenten, Parasiten, Symbionten, etc. aufeinander ein. Wenn sich diese Wechselwirkung über längere Zeit ausglei- chen und nicht nur einseitige Vorteile haben, können alle Arten in dem Lebensraum überleben. Dieser langfristige Zustand wird als ökologisches Gleichgewicht bezeichnet und beruht auf ökologischen Mechanismen der Steuerung und Regelung (zB Dichteregulation). Auch der Mensch greift auf globaler Ebene in die Regelmechanismen im Ökosystem Erde ein und kann so, zB durch Energiepolitik, ein ökologisches Gleichgewicht durcheinanderbringen – mit schwerwiegenden Folgen (zB der globalen Klimaerwärmung). Lebende Systeme (Zellen, Organismen, Lebensgemein- schaften) können auf Änderungen, sowohl äußere als auch innere, schnell und effizient reagieren. Dazu sind Mechanismen zur Regelung und Steuerung notwendig. Regelmechanismen bewirken, dass trotz Störungen inne- re Zustände in einem funktionsgerechten Rahmen (Soll- bereich) bleiben. Steuermechanismen ermöglichen Anpassung an veränderte Bedingungen, da sie bestimm- te Kenngrößen unabhängig von Sollwerten aktiv ändern können. Steuerung und Regelung Erstelle im Laufe des Jahres deine eigene „Datensammlung“ für das Basiskonzept Steuerung und Regelung. Wo ist es dir überall begegnet? Selbst aktiv! Regelkreise • Homöostase S. 86, 104 • Blutzuckerspiegel S. 105 • Weiblicher Zyklus S. 37 Soziale Regelmechanismen • Rangordnung Wölfe S. 112 • Rangordnung Schimpansen S. 160 Ökologisches Gleichgewicht • Biozönose S. 111 • Dichteregulation S. 112 • Energiepolitik S. 115 • Globale Erwärmung S. 188 ff Nur zu Prüfzw cken – Eigentum des Verlags öbv

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