Begegnungen mit der Natur 6, Schulbuch
72 Neurobiologie M Arbeitsheft Seite 19 31 Laubheuschrecke Schall entsteht, wenn Gas-, Flüssigkeits- oder Festkörperteilchen in Schwingung ver- setzt werden. Die Schwingungen verur- sachen in den Medien Druck- und Dichteschwankungen, die sich als Wel- len fortpflanzen. Cuticula Haut, die den gesamten Insektenkörper überzieht; schützt ihn vor Austrocknung Gehörknöchelchen kleine Knochen im Mittelohr; Vögel, Rep- tilien und die meisten Amphibien haben im Mittelohr nur ein Gehörknöchelchen, das Säulchen genannt wird, Säugeroh- ren haben drei Gehörknöchelchen (Ham- mer, Amboss, Steigbügel) Trommelfell dünne Membran 32 Hörorgan einer Laubheuschrecke im Vorderbein (Schema); oben Längsschnitt, unten Querschnitt 33 Gehörknöchelchen (v.li.n.re .: Hammer, Amboss, Steigbügel) 34 Aufbau des menschlichen Ohres (Schema); unten Schnecke ausgestreckt dargestellt Tracheenrohr Nervenfaser Sinneszellen Tracheen Öffnungen in das Gehör- organ Einstülpung der Cuticula (Trommelfell) Trommelfell Ohrtrompete Hörschnecke ovales Fenster Ohrmuschel Gehörknöchelchen Gleichgewichts- organ Hörnerv rundes Fenster Schallwellen Hörnerv Vorhofgang Deckmembran Schneckengang Haarsinneszelle Schnecke ausgestreckt Basilarmembran Paukengang Gehörorgane findet man bei Gliederfüßern und Wirbeltieren Hörsinnesorgane kommen nur bei den Wirbeltieren und bei vielen Gliederfü- ßern vor. Die Voraussetzung für das Hören ist Schall . Durch die Geschwindigkeit beweg- ter Luftmoleküle werden bei vielen Insekten und Spinnen mit Sinneszellen verbundene Körperhaare abgelenkt, was zur Erregung der Sinneszellen führt. Die so genannten Hörhaare befinden sich hauptsächlich an den Beinen. Viele Insekten haben Trommelfelle. Das sind dünne Häutchen, die durch Ein- stülpung der Cuticula gebildet werden, mit anliegenden Hörsinneszellen. Die Trommelfelle können entweder am Hinterleib, am Brustabschnitt oder an den Vorderbeinen liegen. Sie werden durch den Druck der durch Geräusche verur- sachten stoßweisen Bewegungen der Luft (Schallwellen) in Schwingung ver- setzt und reizen dadurch Hörsinneszellen ( Abb. 32). Bei den Landwirbeltieren erfolgt die Schallübertragung über Trommelfelle und Gehörknöchelchen Bei den Landwirbeltieren wird der Schall über Trommelfelle und Gehörknö- chelchen auf das Innenohr übertragen, in welchem sich die Hörsinneszellen befinden. Im Laufe der Evolution hat sich aus Unterkieferknorpeln und -knochen der Knorpel- und Knochenfische bei den Landwirbeltieren zunächst ein Gehörknö- chelchen entwickelt, das bei den Säugern zum Steigbügel wurde. Aus Kno- chen des Kiefergelenks der Amphibien, Reptilien und Vögel entwickelten sich zusätzlich bei Säugern Hammer und Amboss. Die Gehörknöchelchen werden durch das von Schallwellen in Bewegung gesetzte Trommelfell in Schwin- gung versetzt und übertragen diese aufgrund der Hebelwirkung verstärkt auf ein weiteres dünnes Häutchen, das ovale Fenster. Die Schwingungen des ova- len Fensters setzen eine Flüssigkeit im Innenohr in Bewegung, die kleine Sin- neszellen mit haarähnlichen Fortsätzen (Haarsinneszellen) in Erregung ver- setzt. Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
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