Begegnungen mit der Natur 6, Schulbuch
57 Sterblichkeit macht die Fähigkeit zur Fortpflanzung notwendig. Sowohl bei der geschlechtlichen als auch bei der ungeschlechtlichen Fortpflanzung wird das Erbmaterial von den Eltern an die Kinder weitergegeben. Während bei der sexuellen Fortpflanzung durch die Befruchtung väterliches und müt- terliches Erbmaterial durchmischt und neu zusammengesetzt wird, ist es bei der ungeschlechtlichen Fortpflanzung mit dem des Elternindividuums ident ( Klonbildung ). Zellen entstehen durch Teilung von Zellen. Zellteilungen sind die Voraus- setzung für Wachstum und Vermehrung . Da jede Tochterzelle die gleiche Aus- stattung an Erbinformationen wie die Mutterzelle ( Stammzelle ) benötigt, muss vor jeder Zellteilung eine Verdoppelung der DNA ( Reduplikation ) mit anschließender Kernteilung ( Mitose ) stattfinden. Während bei den ungeschlechtlichen Fortpflanzungsweisen alle Nach- kommen aufgrund rein mitotischer Kernteilungen entstehen, bildet sich die neue Generation bei der geschlechtlichen Fortpflanzung durch die Vereini- gung zweier Geschlechtszellen und Verschmelzung ihrer haploiden Zellkerne ( Befruchtung ). Die Reduktion des diploiden Chromosomensatzes auf einen haploiden findet durch Meiose statt. Ungeschlechtlich pflanzen sich Einzeller und vielzellige wirbellose Tiere durch Zwei- oder Mehrfachteilung fort. Bei der Sprossung entstehen durch Abschnürung Tochterzellen, die sich entweder von der Mutterzelle ablösen oder mit ihr im lockeren Verband bleiben. Bei vielzelligen wirbellosen Tieren kommt häufig die Knospung vor. Auch bei Pflanzen findet man unterschiedli- che Formen asexueller Fortpflanzung (Sprossausläufer, Spross- und Wurzel- knollen …) Formen sexueller Fortpflanzung, wie Isogamie , Anisogamie und Konjuga- tion gibt es bereits bei Einzellern. Bei höher entwickelten Vielzellern werden Eizellen und Spermien gebildet. Besamung und Befruchtung finden innerhalb oder außerhalb des Körpers statt. Bei der Fortpflanzung von Moosen, Farnen und Blütenpflanzen findet ein Generationswechsel (Wechsel geschlechtliche/ungeschlechtliche Generation) statt. Bei der ungeschlechtlichen Fortpflanzung bleibt das Erbgut mehr oder weniger konstant. Sie kann rascher stattfinden, bringt aber ua. den Nachteil einer geringen Anpassungsfähigkeit . Die geschlechtliche Fortpflanzung bringt zwar ua. eine größere genetische Vielfalt , ist aber zB zeitlich aufwändi- ger und benötigt mindestens zwei unterschiedliche Individuen. Pubertät ist die Zeit der Entwicklung vom Kind zum Erwachsenen. Neben einem starken Längenwachstum des Körpers reifen die Geschlechtsorgane heran und erhalten ihre volle Funktionstüchtigkeit. Gleichzeitig entwickeln sich die sekundären Geschlechtsmerkmale . Hormone steuern die geschlecht- liche Entwicklung, die sexuelle Aktivität und den Menstruationszyklus . Die Befruchtung der Eizelle ist also der Beginn der Entwicklung eines neuen, in der Zusammensetzung seiner Erbanlagen einzigartigen und unwiederholba- ren Lebewesens. Unter Empfängnis- oder Schwangerschaftsverhütung versteht man Maß- nahmen, die eine Befruchtung bzw. das Einnisten des befruchteten Eies in die Gebärmutterschleimhaut verhindern. Kondome bieten einen Schutz vor sexu- ell übertragbaren Krankheiten . Aus der Zygote entstehen durch Zellteilungen ( Furchung ) kleinere Zellen. Die Furchung läuft je nach Beschaffenheit der Eizellen unterschiedlich ab. Ist es nicht möglich, auf herkömmlichem Weg ein Kind zu bekommen, kann in bestimmten Fällen durch die Medizin Abhilfe geschaffen werden (zB Hormonbehandlungen, Intrauterinen-Insemination, In-Vitro-Fertilisation). Überblick Fortpflanzung und Entwicklung Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv
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