Begegnungen mit der Natur 6, Schulbuch

47 Die embryonale Entwicklung Mit der Entwicklung des Embryos wächst auch die Plazenta Mit der Einstülpung der Blastula, der Gastrulation , in die beim Menschen nur die Zellen des Embryoblasten miteinbezogen werden (anders als in dem auf Seite 45 beschriebenen Beispiel), erfolgt die Grundorganisation des Embryos (Bezeichnung des Keimlings bis Ende neunte Schwangerschaftswoche): Die Zellen bzw. Zellverbände werden so um- bzw. angeordnet, dass sich die später aus ihnen entwickelnden Organe im Embryo in der richtigen Lage befinden (auf den genauen, komplizierten Ablauf soll hier nicht näher eingegangen werden). Ende der 3. Lebenswoche haben sich aus dem Embryoblasten der Embryo sowie drei Hohlräume gebildet: der Dottersack , die Allantois und die Amnionhöhle , die von einer Haut, vom Amnion , begrenzt wird. Durch den Haftstiel ist der Embryo noch mit dem Trophoblasten verbunden. Der Keimling hat sich schon tief in die Gebärmutterschleimhaut eingenistet ( Abb. 67). Die Zotten und das umgebende mütterliche Gewebe bilden gemeinsam den Mutterkuchen ( Plazenta ). Das Organ, das dem Stoffaustausch zwischen Mut- ter und Kind dient und wichtige Schwangerschaftshormone produziert, wächst mit fortschreitender Entwicklung des Embryos und ist mit dem 4. Monat fertig ausgebildet ( Abb. 68–70). Der Embryo wird von Fruchtwasser umspült, Haftstiel und Allantois bilden die Nabelschnur Vom Amnion wird Flüssigkeit (Fruchtwasser) in die Amnionhöhle abgesondert. Der den Embryo umgebende Hohlraum wird deshalb auch als Fruchtblase bezeichnet. Sie nimmt im Laufe der Schwangerschaft an Volumen zu. Die Allantois und der Haftstiel, der sich immer mehr verlängert, lagern sich dicht aneinander und verwachsen zur Nabelschnur . Sie verbindet das Kind mit der Plazenta. 67 ca. 3 Wochen nach der Befruchtung 68 ca. 4 Wochen nach der Befruchtung 69 ca. 9 Wochen nach der Befruchtung 70 ca. 15 Wochen nach der Befruchtung Chorionhöhle Chorionzotten Amnionhöhle mütterlicher Blutraum Allantois Haftstiel Dottersack Lungenknospe Ohrenanlage Kiemenbogen Augenanlage Nabelschnur Amnionhöhle Allantois Nabelschnur Plazenta Herzanlage Darmanlage Nabelschnur Chorion Gehirn Plazenta Uterus Amnion und Chorion verwachsen Gastrulation Keimblattbildung Dottersack hat bis zur Ausbildung der Leber (Em- bryo ist ca. 8 Wochen) Ausscheidungs- funktion; bildet sich danach zurück Allantois embryonale Harnblase; gibt Ausschei- dungsstoffe durch die Zottenwand in den mütterlichen Kreislauf ab. allantoeides (griech.) = die Wurstförmige Amnionhöhle, Amnion amnion (griech.) = Schafshaut Plazenta Über sie können auch fürs Kind schädli- che Stoffe zugeführt werden. ZB kann re- gelmäßiger Alkoholkonsum schon in ge- ringen Mengen die Keimentwicklung schädigen. Auch manche Medikamente können dem Kind schwere Schäden zu- fügen; plakous (griech.) = flacher Kuchen Nabelschnur enthält eine Vene, in der Blut von der Plazenta zum Kind fließt und zwei Arte- rien, in denen Blut aus dem Kind zur Pla- zenta strömt; mütterliches und kindli- ches Blut fließen getrennt durch Membranen aneinander vorbei, ohne sich zu vermischen Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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