Begegnungen mit der Natur 6, Schulbuch

46 Fortpflanzung und Entwicklung M Arbeitsheft Seite 10 Embryoblast embryon (griech.) = ungeborene Leibes- frucht, blastos (griech.) = Blatt, Spross Trophoblast trophe (griech.) = Ernährung Chorion chorion (griech.) = Fell, Zottenhaut 64 Spermium dringt in die Eizelle ein. Die Embryonalentwicklung des Menschen Von den 200 bis 500 Millionen Spermien, die mit einem Spermienerguss in die weibliche Scheide gelangen, erreichen nur einige Hundert die Eizelle in einem der beiden Eileiter. Sie umringen die Eizelle, aber nur einem gelingt es, in sie einzudringen. Die vordere Spitze des Spermienkopfes, das Akrosom, löst die Wand der Ei- zelle auf. Sobald ein Spermium Kontakt zu der darunter liegenden Eizellmem- bran bekommen hat, nimmt die Eizelle das Spermium auf, der Schwanz bleibt allerdings draußen. Gleichzeitig bildet sie eine Befruchtungshaut aus, die ver- hindern soll, dass weitere Spermien eindringen können. In der Eizelle entlässt das Spermium das bei seiner Produktion in den Hoden eingepackte väterliche Erbmaterial, männliches und weibliches Erbgut ver- schmelzen. Die Befruchtung der Eizelle ist der Beginn, also der „Startschuss” zur Entwick- lung eines neuen, in der Zusammensetzung seiner Erbanlagen einzigartigen und unwiederholbaren Lebewesens. Die ersten Furchungen finden bereits auf dem Weg durch den Eileiter zur Gebärmutter statt: Nach etwa 30 Stunden teilt sich die Zygote zum ersten Mal. Nach drei Tagen ist durch wiederholte Teilungen bereits der Maulbeerkeim ( S. 44) entstanden. Die Masse des Keims hat sich während dieser Zeit kaum verändert. Bei der Entwicklung der Morula zur Blastula kommt es zu einer Zelldifferenzie- rung: Ein Teil der Morulazellen tritt an einer Stelle der Innenwand der Hohlku- gel zu einem kleinen Zellhaufen zusammen, zum Embryoblasten . Aus ihm ent- wickelt sich der Embryo. Die Oberflächenzellen der Hohlkugel, die als Trophoblast bezeichnet werden, bilden ab dem 6. Tag das Chorion . Aus ihm wachsen Zotten aus, die sich in die Gebärmutterschleimhaut schieben. Auf diese Weise wird der Keimling in der Gebärmutterwand verankert (Einnis- tung). Die Chorionzotten werden vom mütterlichen Blut umspült, wobei Nähr- stoffe und Sauerstoff durch die Zottenwand in den Keimling gelangen. 66 Befruchtung einer Eizelle und Einnistung des Keimes frühe Furchungsstadien Morulastadium Einnistung Befruchtung Eierstock Eizelle Spermium Uterusschleimhaut Follikelsprung Chorion Uterus Embryoblast Trophoblast Blastula 65 Blastulastadium (Durchmesser zwischen 100 und 200µm) Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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