Begegnungen mit der Natur 6, Schulbuch

44 Fortpflanzung und Entwicklung M Arbeitsheft Seite 9 Die embryonale Entwicklung Nicht nur der Mensch, die meisten Tierarten pflanzen sich geschlechtlich fort. Die durch Befruchtung entstandene Zygote bildet durch Zellteilungen kleinere Zellen. Diese bleiben allerdings miteinander verbunden. Man bezeichnet diese ersten Zellteilungen als Furchung, da die Abgrenzungen der Zellen in der Auf- sicht betrachtet als Furchen erscheinen. Die Furchungszellen werden mit jeder Furchung kleiner, da zunächst kein Zellwachstum erfolgt. Die Art der Furchung ist vom Eityp abhängig Vergleicht man die Furchung zum Beispiel bei Säugern, Amphibien, Vögeln und Insekten, kann man feststellen, dass sie nicht bei allen gleich abläuft. Die Ursache dafür liegt in der Unterschiedlichkeit der Eizellen ( Abb. 58). Säuger haben dotterarme Eier Säuger haben Eier, die arm an Dotter sind. Bei ihnen verlaufen die ersten bei- den Furchungen senkrecht durch die Zygote, die dritte Furchung äqual . Nach der dritten Furchung sind somit acht gleich große Furchungszellen vorhanden. Durch weitere Furchung entstehen ein 16-, 32-, 64- usw. Zellstadium. Da der vielzellige Keim das Aussehen einer Maulbeere hat, wird er auch als Maul- beerkeim oder Morula bezeichnet. Im Verlauf der weiteren Entwicklung weichen die Furchungszellen auseinan- der und bilden eine Hohlkugel, den Blasenkeim ( Blastula ). Seine Wand besteht aus einer Zellschicht, die die entstandene Furchungshöhle (primäre Leibeshöhle) umschließt. Amphibien haben dotterreiche Eier Bei den Eiern der Amphibien, die in einer Hälfte Dotter angereichert haben (dotterreiche Eier) verläuft die Entwicklung ähnlich, mit dem Unterschied, dass die dritte Furchung nicht genau durch den Äquator sondern oberhalb der Dotteranreicherung erfolgt (totale inäquale Furchung). Vögel haben sehr dotterreiche Eier Bei den Eiern der Vögel nimmt der Dotter fast das ganze Zellvolumen ein (sehr dotterreiche Eier). Die Furchungen erstrecken sich nur auf das auf dem Dotter schwimmende Eiplasma, die so genannte Keimscheibe (Scheiben- furchung, discoidale Furchung ). Die Dottermasse wird also nicht in die Tei- lungsvorgänge einbezogen. Auch Insekten haben sehr dotterreiche Eier Auch Insekteneier sind sehr dotterreich. Im Unterschied zu den Eiern der Vögel wird die Dottermasse aber hier von einer dünnen Plasmaschicht umhüllt. Bei der Entwicklung teilt sich zunächst der Zellkern mehrmals, die Tochterkerne wandern in die Plasmaschicht und leiten dort die Furchung ein (Oberflächen- furchung, superfizielle Furchung ). Dotter Reservestoff zur Ernährung des Embryos äqual durch den Äquator Morula morum (lat.) = Maulbeere Blastula blastos (griech.) = Keim, Spross discoidale Furchung diskos (griech.) = Scheibe superfizielle Furchung superficialis (lat.) = oberflächlich 58 Verschiedene Furchungstypen 59 Die von einer Gallerthülle umgebenen Froscheier sind dotterreich. 60 Totale inäquale Furchung beim Frosch-Ei dotterarm dotterreich sehr dotterreich sehr dotterreich äqual inäqual discoidal superfiziell Eityp Furchungstyp Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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