Begegnungen mit der Natur 6, Schulbuch

39 Fortpflanzung und Sexualität M Arbeitsheft Seite 11 Das Ausbleiben der Menstruation ist ein erstes Indiz für eine Schwanger- schaft Durch die Einnistung des Keimlings in die Gebärmutterschleimhaut werden ein weiterer Follikelsprung und eine Menstruation verhindert. Das Ausbleiben der Menstruation ist somit das erste Anzeichen einer möglichen Schwanger- schaft. Im Fall einer Schwangerschaft wird das Schwangerschaftshormon hCG im Harn der Frau ausgeschieden. Es kann bereits zwei Wochen nach der Befruchtung der Eizelle, also mit dem Ausbleiben der Blutung, mit einem Schwangerschaftstest, der in jeder Apotheke und in den meisten Drogerie- märkten erhältlich ist, nachgewiesen werden. Auch die Basaltemperatur gibt einen Hinweis auf eine Schwangerschaft Eine weitere Möglichkeit für die Früherkennung einer Schwangerschaft ist die Beobachtung der Basaltemperatur . Nach einem Follikelsprung steigt die Kör- pertemperatur um etwa 0,5 °C (ausgelöst durch das Gelbkörperhormon Pro- gesteron) und bleibt bis zur nächsten Menstruation erhöht. Mit Einsetzen der Blutung sinkt sie wieder (da kein Progesteron mehr im Blut vorhanden ist). Bleibt die Menstruation aus und ist die Basaltemperatur zusätzlich erhöht (und sind andere Ursachen wie etwa fieberhafte Erkrankungen auszuschlie- ßen!), kann man mit einer Schwangerschaft rechnen. Der Geburtstermin lässt sich berechnen Die Zeitspanne vom letzten Tag der Blutung bis zur Geburt dauert im Durch- schnitt 280 Tage (entspricht ca. neun Monaten bzw. rund 40 Wochen). Zur Errechnung des Geburtstermins geht man vom ersten Tag der letzten Men- struation aus und zählt neun Monate und sieben Tage hinzu. War der erste Tag der letzten Periode beispielsweise der 30. November, ergibt sich als Geburtstermin der 7. September des nächsten Jahres. Da nur 6% der werden- den Mütter am errechneten Termin entbinden, spricht man besser von einem Entbindungszeitraum (95% der Kinder werden zwischen dem 266. und dem 294. Schwangerschaftstag geboren). Schwangerschaftsuntersuchungen sind wichtig Eine Schwangerschaft bringt nicht nur körperliche und seelische Veränderun- gen für die Frau, sie bedeutet auch die Übernahme einer großen Verantwor- tung für sich selbst und das heranwachsende Kind. Um mögliche Risiken zu vermeiden, ist es ratsam, regelmäßig ärztliche Kontrollen ( Pränataluntersu- chungen ) durchführen zu lassen. Sobald die Ärztin oder der Arzt eine Schwangerschaft festgestellt hat, stellt sie bzw. er für Mutter und Kind den Mutter-Kind-Pass aus. In diesem Ausweis werden alle Vorsorgeuntersuchungen (Blut- und Harnuntersuchungen, Gewichtskontrollen etc.) dokumentiert. Befruchtung Eine Eizelle ist bis zu 24 Stunden be- fruchtungsfähig. Spermien können etwa vier Tage überleben. Eine Befruchtung kann demnach nur stattfinden, wenn innerhalb einer Zeit- spanne von vier Tagen vor bis einen Tag nach dem Follikelsprung Geschlechtsver- kehr stattfindet. Basaltemperatur Körpertemperatur am Morgen, bei der sich der Körper noch in Ruhe befindet (noch vor dem Aufstehen) Pränataluntersuchungen umfassen Untersuchungen, die am un- geborenen Kind und der schwangeren Frau durchgeführt werden (zB Ultra- schalluntersuchungen, Nasenbeinmes- sung des Fötus, Untersuchungen auf Fehlbildungen …). Die Kosten übernehmen in vielen Fällen die Krankenkassen. prae- (lat.) = vor, natus (lat.) = Geburt 48 Schwangerschaftstest 1. Während des Monatszyklus kann es bei Frauen in unterschiedlichem Aus- maß zu komplexen Befindlichkeitsstörungen kommen, die kurz vor der Blutung einsetzen. Man bezeichnet diesen Symptomenkomplex als Prä- menstruelles Syndrom (PMS). Recherchiere die Symptome, die bei Frauen auftreten können und wel- che Maßnahmen zur Linderung getroffen werden können. 2. Nenne mögliche Auswirkungen, wenn eine Frau sofort nach Beginn eines neuen Menstruationszyklus damit beginnt, ein Hormonpräparat aus Östrogenen und Progesteron einzunehmen. Selbst aktiv! 1. Informiere dich im Internet über die gesetzlichen Regelun- gen bezüglich Mutterschutz und Karenz, sowohl was den zeitlichen als auch den finanzi- ellen Rahmen betrifft. 2. Vielleicht kennst du in deinem persönlichen Umfeld eine schwangere Frau. Rede mit ihr über ihre Erfah- rungen in der Schwangerschaft und tauscht euch darüber an- schließend im Klassenverband aus. Selbst aktiv! Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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