Begegnungen mit der Natur 6, Schulbuch

38 Fortpflanzung und Entwicklung M Arbeitsheft Seite 10 Die hormonelle Steuerung des Menstruationszyklus Der Menstruationszyklus beginnt mit dem ersten Tag der Blutung und endet am Tag vor Beginn der nächsten Blutung. Im Folgenden wird ein 28-Tage-Zyklus beschrieben. Abb. 47 zeigt begleitend die durch die Veränderung des Hormonspiegels im Blut bedingten Verände- rungen in der Gebärmutter (Aufbau der Schleimhaut) und im Eierstock (Her- anreifen der Eizelle im Follikel). Ab dem 5. Tag schüttet die Hirnanhangsdrüse FSH und LH aus Ab dem 5. Zyklustag steigt die FSH- und die LH-Produktion an. Das FSH bewirkt das Heranreifen eines Eies in einem Follikel. Das LH veranlasst diesen Follikel zur Produktion von Östrogenen. Die Östrogene führen nun mehrere Veränderungen herbei. Einerseits hemmen sie die weitere Abgabe von FSH aus der Hypophyse, was ein Heranreifen eines weiteren Follikels verhindert, andererseits veranlassen sie die Hypophyse, ver- mehrt LH freizusetzen. Weiters verursachen die Östrogene den Aufbau der Gebärmutterschleimhaut. Etwa in Zyklusmitte platzt der Follikel, der Gelbkörper bildet sich Der Anstieg von LH im Blut bewirkt etwa in der Mitte des Zyklus den Follikel- sprung. Sofort danach löst das LH die Umbildung des noch immer Östrogene produzierenden, leer gewordenen Follikels zum Gelbkörper aus. Die Östrogene bewirken nun noch die Sekretion von LTH aus der Hypophyse, welches den Gelbkörper neben der Produktion von Östrogenen zur Abgabe des Hormons Progesteron veranlasst. Dieses Gelbkörperhormon beteiligt sich nun ebenfalls am Aufbau der Gebärmutterschleimhaut: Es werden die letzten Vorbereitungen für das Einnisten des aus der befruchteten Eizelle gebildeten Blasenkeims ( S. 45 getroffen). Ohne Befruchtung bildet sich der Gelbkörper zurück Der erhöhte Progesterongehalt im Blut hemmt, wenn keine Befruchtung statt- gefunden hat, im Blut die Sekretion von LH und LTH aus der Hypophyse. Durch das Versiegen von LTH nimmt auch allmählich die Produktion der Östro- gene und des Progesterons ab, bis sie schließlich gegen den 28. Tag einge- stellt wird. Der Gelbkörper bildet sich zurück. Durch das Sinken des Progesteronspiegels wird die Schleim-haut abgestoßen Da nun auch der Einfluss von Progesteron auf die für die Eiaufnahme vorbe- reitete Schleimhaut wegfällt, wird diese abgebaut und stückchenweise unter Blutung (Menstruation) abgestoßen. Das unbefruchtete Ei geht zu Grunde. Ein Sinken des Östrogenspiegels im Blut regt die Produktion von FSH wieder an, was das Heranreifen eines weiteren Follikels zur Folge hat. Der Zyklus beginnt von Neuem. Progesteron schützt die Schwangerschaft Hat eine Befruchtung stattgefunden, wächst der Gelbkörper unter einem vom furchenden Keimling ( S. 45) gebildeten Schwangerschaftshormon ( hCG ) weiter heran und produziert fortlaufend Progesteron. Dies schützt und fördert das Wachstum der Gebärmutterschleimhaut und des Keimlings, stellt, um ein frühzeitiges Abstoßen des Keimes zu verhindern, die Gebärmuttermuskulatur ruhig und hemmt die Freisetzung von FSH. Etwa ab dem 4. Schwangerschaftsmonat wird kein Schwangerschaftshormon mehr produziert, wodurch auch die Sekretion von Progesteron eingestellt und der Gelbkörper zurückgebildet wird. Alle notwendigen Hormone werden ab nun von der Plazenta ( S. 47) gebildet. 47 Fortpflanzungszyklus der Frau (Schema) hCG humanes Choriongonadotropin hCG wird zunächst vom Keim, später von der Plazenta ( S. 35) produziert. 28-Tage-Zyklus Der 28-Tage-Zyklus stellt lediglich einen Durchschnittswert dar, individuelle Ab- weichungen von mehreren Tagen sind möglich. Gebärmutter- schleimhaut Gelbkörper bildet sich Follikelsprung Östrogene Progesteron FSH LH Zyklusende Zyklusanfang Nur zu Prüfzwecken – Eigentum d s Verlags öbv

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