Begegnungen mit der Natur 6, Schulbuch

25 Fortpflanzung und Sexualität M Arbeitsheft Seite 7 Formen sexueller Fortpflanzung Sexualvorgänge kommen bereits bei Einzellern vor. Bei der Isogamie sowie bei der Anisogamie vereinigen sich zwei Individuen zur Zygote. Die Konjugation ( Abb. 18 1-8) findet nur bei den Wimpertierchen, so etwa beim Pantoffeltierchen (Paramecium), statt: Die Einzeller sind mit zwei Zell- kernen ausgestattet, einem Großkern, der alle Lebensvorgänge der Zelle (Atmung, Ernährung etc.) steuert und einem Kleinkern, der für die geschlecht- liche Fortpflanzung zuständig ist (Arbeitsteilung!). Zur geschlechtlichen Fort- pflanzung legen sich zwei Individuen aneinander und verschmelzen an der Kontaktstelle ( 1 ). Während sich die Großkerne auflösen, teilen sich die diploi- den Kleinkerne meiotisch ( 2 ). Von den dadurch gebildeten vier haploiden Ker- nen teilt sich einer durch Mitose, während sich die anderen drei auflösen ( 3 ). Bei der darauf folgenden Kernwanderung „wandert“ je einer der haploiden Kerne in die andere Zelle ( 4 ). Dort verschmilzt er mit dem verbliebenen Kern, wodurch wieder ein diploider Kleinkern entsteht. Anschließend trennen sich die beiden Geschlechtspartner wieder ( 5 ). Aus dem neu gebildeten diploiden Kleinkern entstehen durch drei aufeinanderfolgende Mitosen acht Kerne ( 6 ). Vier von ihnen differenzieren sich zu neuen Großkernen, die anderen vier blei- ben Kleinkerne ( 7 ). Es folgen zwei Zellteilungen, die Kerne werden dabei so aufgeteilt, dass jede der vier Tochterzellen mit jeweils einem Groß- und einem Kleinkern ausgestattet ist ( 8 ; der Einfachheit wegen ist in der Abb. nur eine Tochterzelle dargestellt). Isogamie Verschmelzung äußerlich nicht unter- scheidbarer (gleichgestalteter) bewegli- cher (begeißelter) Zellen, die aber ge- schlechtsverschieden sind und deshalb als + und – Zellen voneinander unter- schieden werden isos (griech.) = gleich, gamos (griech.) = Ehe Anisogamie Verschmelzung zweier ungleich großer beweglicher Zellen anisos (griech.) = ungleich Konjugation coniugatio (lat.) = Verbindung Oogamie oon (griech.) = Ei Eizelle weibliche Geschlechtszelle Spermium Mz.: Spermien; männliche Geschlechts- zelle Besamung die Übertragung und das Aufeinander- treffen der Geschlechtszellen freie äußere Besamung Ausgelöst durch verschiedene Faktoren wie beispielsweise Tageslänge, Tempera- tur etc. geben Weibchen und Männchen gleichzeitig ihre Geschlechtszellen ins Wasser ab, die dort aufeinandertreffen. äußere Besamung mit Begattung Während der Abgabe der Geschlechts- zellen haben die Fortpflanzungspartner Körperkontakt. Laich Eimasse 18 Paramecium; Konjugation (Schema) Bei den Tieren findet Oogamie statt Im Tierreich erfolgt die geschlechtliche Fortpflanzung durch Oogamie . Das ist die Befruchtung einer größeren, unbeweglichen Geschlechtszelle ( Eizelle ) durch eine kleine, bewegliche Keimzelle ( Spermium ). In Abhängigkeit davon, ob die Besamung sowie die Befruchtung außerhalb oder innerhalb des weiblichen Körpers erfolgt, unterscheidet man zwischen äußerer und innerer Besamung bzw. Befruchtung. Bei Hohltieren, Stachelhäutern, Muscheln, Meeresringelwürmern und Fischen findet vorwiegend die freie äußere Besamung statt. Eine äußere Besamung mit Begattung kommt häufig bei Kröten und Fröschen vor. Die Männchen umklammern die Weibchen (oft tagelang) und gießen ihre Spermien über die ausgestoßenen Eier ( Laich ). Meistens erfolgt dieser Fort- pflanzungsakt im Wasser, bei vielen tropischen Fröschen verläuft er aber an Land. Die Geschlechtszellen werden dann durch gleichzeitige Schleimabgabe vor Austrocknung geschützt. 19 Froschlaich Großkern Kleinkern Großkerne Kleinkerne 1) 5) 6) 7) 8) 2) 3) 4) Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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