Begegnungen mit der Natur 6, Schulbuch

21 Fortpflanzung und Sexualität M Arbeitsheft Seite 6 Fortpflanzung und Sexualität Fortpflanzung ist also die Weitergabe der Erbinformationen an die Nachkom- men. Es entstehen dabei artgleiche Individuen. Die Erhaltung einer Art ist aber nur dann gewährleistet, wenn pro Elternpaar durchschnittlich mindestens zwei fortpflanzungsfähige Nachkommen gezeugt werden. Ist dies nicht der Fall, stirbt die Art aus. Erlangt mehr als ein Indivi- duum pro Elternteil das Fortpflanzungsstadium, erhöht sich die Individu- enzahl – es kommt zur Vermehrung. Formen asexueller Fortpflanzung Die meisten Prokaryonten pflanzen sich ungeschlechtlich durch Spaltung fort. Auch bei den eukaryontischen Einzellern findet hauptsächlich Zweiteilung statt. Sie erfolgt entweder längs zur Zellachse wie zB bei vielen Geißeltierchen oder quer wie bei vielen Wimpertierchen. Bei einigen Einzellerarten, vornehmlich bei solchen mit parasitärer Lebenswei- se, kommt es zur Vielfachteilung. Plasmodium malariae beispielsweise, ein Parasit, der über den Stich von infizierten blutsaugenden Anophelesmücken in den Blutkreislauf des Menschen und auf diesem Weg in die Leber gelangt, vermehrt sich in den roten Blutkörperchen durch Schizogonie . Eine weitere Art der asexuellen Fortpflanzung ist die Sprossung, wie sie zB bei Hefezellen vorkommt (vgl. Begegnungen mit der Natur, Band 5). 6 Geißeltierchen; Längsteilung Sporen dienen der ungeschlechtlichen Vermehrung Schimmelpilze bestehen wie die meisten Pilzarten aus Hyphen , die Myzelien bilden. Sie kommen nahezu überall vor, wo sie eine Nahrungsgrundlage fin- den, so etwa auf Lebensmitteln, auf feuchtem Holz und auf Wänden. Sie kön- nen sich relativ einfach durch Sporen vermehren. Diese entstehen in oder auf Fortpflanzungskörpern, die von einem Teil der Pilzfäden gebildet werden. Nach ihrer Verbreitung durch mehr oder weniger starke Luftbewegungen kei- men sie auf einem geeigneten Substrat zu neuen Myzelien aus. Ungeschlechtliche Fortpflanzung ist bei Pilzen außerdem durch Abtrennung von Teilen des Myzels möglich. 7 Wimpertierchen; Querteilung 8 Schizogonie bei Plasmodium in einem Erythrozyt 9 Hefezellen vermehren sich durch Sprossung. 10 Gießkannenschimmel; Fortpflanzungskörper Art Organismen, die einander gleichen und miteinander fortpflanzungsfähige Nach- kommen bilden können Spaltung Zweiteilung kernloser Zellen; die Zelle teilt sich nach der Verdoppelung des Nucleoids (ringförmiges DNA-Molekül) Plasmodium malariae Erreger der Malaria Schizogonie Vielfachteilung schizein (griech.) = spalten, gonia = Erzeugung, Abstammung, Fortpflanzung Sprossung Durch Plasmaausstülpung und Ab- schnürung entstehen Tochterzellen, die sich entweder von der Mutterzelle ablö- sen oder mit ihr im lockeren Verband bleiben. Hyphen Pilzfäden Myzelien Ez.: Myzel; Pilzfadengeflecht Sporen der ungeschlechtlichen Vermehrung die- nende Zellen; auch Pflanzen bilden Spo- ren ( S. 27f) 10µm 100µm 5µm 2µm Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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