Begegnungen mit der Natur 6, Schulbuch

193 Ursachen und Folgen der globalen Erwärmung 6 Phytoplankton (Kieselalgen; Länge ca. 50–60µm) Der Rückgang der Ozonschicht hat Einfluss auf das Klima Die Schädigung der Ozonschicht führt auch zum Absterben von Phytoplank- ton. Das Phytoplankton ist nicht nur ein wichtiger Sauerstofflieferant, es ent- zieht dem Meer auch einen großen Teil Kohlenstoffdioxid, das als Treibhaus- gas zur globalen Erwärmung beiträgt. Montrealer Protokoll Das Protokoll ignorierte allerdings die chlorhältigen Lösungsmittel Trichlor- ethan und Tetrachlorkohlenstoff. Altlastenfrage in Kühlschränken, Gefrieraggregaten, Hausklimaanlagen und Autos mit Klima- anlagen „schlummern“ noch gewaltige Altlasten an ozonschichtbelastenden Stoffen. Seit 1987 erfolgt eine Reduktion ozonschädigender Stoffe 1987 kam es zur Unterzeichnung des „ Montrealer Protokolls “. Damit verpflich- teten sich 36 Staaten zur Reduktion und schließlich zum vollständigen Verbot des Einsatzes einiger FCKW und anderer besonders schädlicher ozonabbauen- der Substanzen. 1989 war das Ozonloch bereits so stark gewachsen, dass dringender weiterer Handlungsbedarf bestand. Auf der Londoner Konferenz 1990 wurde das Montrealer Protokoll ergänzt: 92 Nationen vereinbarten ein totales Produktionsverbot für alle FCKW ab dem Jahr 2000. Zusätzlich wurde der Einsatz von Trichlorethan und Tetrachlorkoh- lenstoff geregelt. Ein Jahr später wurde im Abkommen von Peking auch die Beteiligung der Entwicklungsländer an der Eindämmung der Produktion ozon- zerstörender Gase festgelegt. Die Auswirkungen des Montrealer Protokolls sind spürbar Das weltweite Verbot der FCKW zeigt bereits positive Auswirkungen. Da ihre Konzentration in der Atmosphäre messbar abgenommen hat, haben sich die Ozonwerte zu verbessern begonnen. Einem Bericht der World Meteorological Organization (WMO) von 2012 zufolge könnte die Ozonschicht, bei weltweit anhaltendem Emissionsstopp für ozon- zerstörende Stoffe und unter Beachtung der Altlastenfrage , Mitte des 21. Jahr- hunderts (erst wenn die in der Atmosphäre angereicherten FCKW langsam abgebaut worden sind) wieder die Stärke erreicht haben, die sie zu Beginn der 1980er Jahre aufwies. Das in Bodennähe entstehende Ozon ist schädlich Unter dem Einfluss des Sonnenlichts wird von Stickstoffdioxid (aus Industrie- und Autoabgasen) ein Sauerstoffatom abgespalten, welches mit dem moleku- laren Sauerstoff zu Ozon reagiert: NO 2 + UV NO + O, O + O 2 O 3 Je nach Konzentration und Dauer der Belastung verursacht dieses Ozon in Bodennähe Kopfschmerzen, Hustenreiz, Augenbrennen, Atemnot bei an Asth- ma leidenden Personen, Atemwegserkrankungen, Verminderung der Leis- tungsfähigkeit u.v.a.m. Außerdem wirkt es schädigend für Pflanzen, so kommt es zB bei Laubbäumen zu frühzeitiger Blattalterung mit anschließendem Laubfall. 7 Ozonloch über der Antarktis jeweils im September; die blauen und violetten Farben zeigen eine geringere Ozonkonzentration an, die grünen, gelben und roten weisen auf mehr Ozon hin (Quelle: NASA Ozone Watch) 1979 2017 1989 1999 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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