Begegnungen mit der Natur 6, Schulbuch

190 Klimawandel M Arbeitsheft Seite 45 Die globale Erwärmung hat viele Folgen für Mensch und Umwelt Unbewohnbarkeit heiß-trockener Gebiete Nordafrikas und Asiens, Umwelt- Flüchtlingsströme aus Drittweltländern in den Norden, Waldsterben und Ern- teverluste, Schmelzen der Dauerfrostböden und Abschmelzen der polaren und alpinen Gletscher, die zum Anstieg des Meeresspiegels und in der Folge zur Überflutung von Küstenstädten und fruchtbaren Küstenstrichen führen, sind nur einige der Folgen, die die globale Erwärmung erwarten lässt. Tauen Dauerfrostböden auf, verstärkt dies ua. den Treibhauseffekt Dauerfrostböden oder Permafrost sind Böden in kalten Gebieten (zB arktische und antarktische Tundren, Russland, Kanada, Alaska), die stets einen gefrore- nen Untergrund aufweisen, nur die oberflächliche Bodenschicht taut im Som- mer auf. Kommt es infolge der globalen Erwärmung auch zu einem Auftauen der tiefe- ren Bodenschichten, können Verkehrswege und Bauten ihre Untergrundstabi- lität verlieren (zB sind in Alaska, Sibirien und Kanada Straßen, Eisenbahnlini- en, Flughäfen etc. auf Permafrost gebaut), Wasser versickert, wodurch Seen verschwinden. Zudem wird im Permafrost gespeicherter Kohlenstoff in Form von Kohlenstoffdioxid und Methan freigesetzt, was den Treibhauseffekt zusätzlich verstärkt. Auf Klimakonferenzen geht es um die Zukunft unserer Erde 1979 fand in Genf die erste Klimaschutzkonferenz statt. Expertinnen und Experten diskutierten damals bereits über mögliche Zusammenhänge zwi- schen Klimaanomalien seit 1972 und der Beeinflussung durch den Menschen. 1988 wurde auf der 1. Weltklimakonferenz in Toronto nachdrücklich darauf hin- gewiesen, dass die rapide Erderwärmung sofortiges Handeln notwendig mache. Auf der Klimakonferenz 1997 in Kyoto einigten sich die Industrieländer darauf, ein rechtlich verbindliches Klima-Abkommen zu unterzeichnen. Die Einzelhei- ten dieses Kyoto-Protokolls wurden auf den Klimakonferenzen der darauffol- genden Jahre festgelegt. Insgesamt 191 Staaten unterzeichneten die 1. Ver- pflichtungsperiode des Protokolls, die USA lehnten dies als einziges Industrieland ab. Auf der Klimakonferenz in Doha (Emirat Katar) im Jahr 2012 wurde eine Verlängerung des Kyoto-Protokolls beschlossen. Allerdings ver- pflichteten sich, im Gegensatz zum 1. Protokoll, nur noch 27 EU-Staaten und 10 weitere Länder zu festgelegten Reduktionszielen. Auf der Klimakonferenz in Paris 2015 wurde als Nachfolgevertrag für das Kyo- to-Protokoll ein neues Abkommen getroffen: Die globale Erwärmung soll auf weniger als 2 °C begrenzt werden. Dieses Paris-Protokoll wurde von sehr vielen Staaten ratifiziert, v.a. von solchen, die für den Großteil der weltweiten CO 2 - Emissionen verantwortlich sind, wie etwa China, Brasilien, Indien und den USA (unter Barack Obama). Im Juni 2017 kündigte US-Präsident Donald Trump den Rückzug aus dem Kli- mavertrag an, mit der Begründung, der Klimawandel sei eine von China erfun- dene Lüge, mit dem Ziel, die amerikanische Wirtschaft zu schwächen. Küstenstädte zB Alexandria, Venedig, New Orleans, Miami, Shanghai fruchtbare Küstenstriche Teile Hollands, Ägyptens, Indonesiens, Bangladeschs, wo ein besonders frucht- bares, menschenreiches Zehntel der Flä- che unter einem Meter über dem Mee- resspiegel liegt Klimaschutzkonferenz Treffen von Regierungsoberhäuptern so- wie Expertinnen und Experten aus Wirt- schaft, Umwelt und Technik, um eine Lö- sung für den anthropogen verursachten Klimawandel zu finden Kyoto-Protokoll Die Unterzeichnerstaaten verpflichteten sich dazu, ihren Treibhausgasausstoß in der ersten Periode (2008–2012) je nach Leistungsfähigkeit des Staates um einen gewissen Wert gegenüber dem Stand von 1990 zu reduzieren. EU-Staaten Innerhalb der EU soll die Emission der Treibhausgase bis 2020 um 20% gesenkt werden. 3 Auch die Pasterze, Österreichs größter Gletscher (links im Bild), am Fuße des Großglockners gelegen, schrumpft (oberes Foto 1936, unteres Foto 2011) 4 Klimakonferenz in Kyoto 1997 Nur zu Prüfzwecken – Eigentum d s Verlags öbv

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