Begegnungen mit der Natur 6, Schulbuch

178 Bioplanet Erde M Arbeitsheft Seite 37, 38, 39, 40 Im Laufe von Jahrmillionen werden Falten- und Deckengebirge abgetragen Im Laufe von Jahrmillionen entstehen durch Abtragung aus Falten- und Deckengebirgen Gebirgsrümpfe. Bei abermaliger Einwirkung gebirgsbildender Kräfte wird das geologisch alte, starre Gestein nicht weiter aufgefaltet, son- dern in Schollen zerbrochen. An den Bruchstellen werden die Gesteinsmassen entweder gehoben (Rumpfschollengebirge; zB Granit- und Gneishochland der Böhmischen Masse, S. 183), sie sinken ab (zB Wiener Becken, S. 182 f) oder sie werden seitlich verschoben (zB Periadriatische Naht ). Der ursprüngliche Schichtverband wird dadurch gestört (Verwerfung). Lithosphärenplatten können auch seitlich verschoben werden Plattengrenzen, an denen sich die Platten aneinander vorbeibewegen, werden als Seitenverschiebungslinien bezeichnet. Durch die Seitenverschiebung kommt es zu Reibungen zwischen den beteiligten Platten, die zu Spannungen im Gestein führen. Diese lösen sich von Zeit zu Zeit mit starken ruckartigen Bewegungen und verursachen dabei heftige Erdbeben . Das bekannteste Bei- spiel hierfür ist die rund 1 100 Kilometer lange San-Andreas-Störung in Kalifor- nien, an der sich die Pazifische Platte jährlich etwa 3 bis 5 Zentimeter nach Norden bewegt, während die Nordamerikanische Platte relativ stabil ist. Periadriatische Naht Die Periadriatische Naht bezeichnet die Trennlinie der nördlichen Ostalpen (Nordalpen) gegen die südlichen Ost- alpen (Südalpen). Es handelt sich hier um eine Verschiebung der Südseite ge- genüber der Nordseite um mehr als 100 km westwärts ( S. 182). Seitenverschiebungslinien auch Transformstörungen genannt Erdbeben Im Jahre 1906 bewegte sich die Pazifi- sche Platte ruckartig 6,5 Meter nach Nor- den und löste ein Erdbeben aus, das San Francisco zerstörte. Kaledonische Gebirgsbildung vor 450–380 Mio Jahren; Caledonia ist die lateinisch-keltische Bezeichnung für Schottland 26 San-Andreas-Störung als senkrecht verlaufende Furche zwischen der Pazifischen und der Nordamerikanischen Platte 1. Vergleiche eine Weltkarte, auf der die Erdbeben- und Vulkanismuszonen der Erde eingezeichnet sind, mit der geotektonischen Weltkarte. Was kannst du feststellen? Wie deutest du deine Beobachtung? 2. Am 11. März 2011 kam es vor Japans Ostküste zu einem der stärksten Erd- beben seit Beginn der Aufzeichnungen (Tõhoku-Erdbeben; 9,0 auf der Richter-Skala). Recherchiere, wodurch dieses Beben ausgelöst wurde und welche Umweltkatastrophe sich im Zusammenhang damit ereigne- te. Selbst aktiv! Die Land-Meer-Verteilung hat sich immer wieder verändert Die Kontinentalmassen haben im Lauf der Erdgeschichte als Folge der Ver- schiebung der Lithosphärenplatten immer wieder ihre Lage verändert und tun es auch heute noch. Im Zusammenhang damit fanden und finden noch immer Gebirgsbildungen statt, die das natürliche Erscheinungsbild unseres Planeten prägen. Die drei größten waren die Kaledonische, die Variszische und die Alpi- dische Gebirgsbildung (letztere dauert heute noch an, S. 179 ff). Die geologische Geschichte unseres Planeten beginnt mit der Bildung einer ersten festen Erdkruste vor 3,8 Milliarden Jahren. Vermutlich hat es mehrere Urkontinente gegeben, die sich allmählich vereint haben und vor rund 600 Mil- lionen Jahren einen Superkontinent bildeten. Zu Beginn des Paläozoikums (Erdaltertum) zerbrach dieser Superkontinent in die Kontinente Gondwana (heute: Afrika, Südamerika, Antarktis, Indien und Australien), Laurentia (Nord- amerika), Baltica (Nordosteuropa) und Siberia (Sibirien; Abb. 28). Vor ca. 450 Mio Jahren setzt die Kaledonische Gebirgsbildung ein Im Ordovizium driften die Landmassen allmählich wieder aufeinander zu. Laurentia und Baltica vereinen sich zum Großkontinent Laurussia, durch die Kollision kommt es zur Auffaltung des heute weitgehend eingerumpften (abgetragenen) Kaledonischen Gebirges ( Kaledonische Gebirgsbildung ; heuti- ge Reste: Ost-Grönland, Schottisches Hochland, Appalachengebirge, West- Spitzbergen, Norwegisches Hochgebirge, Waliser Trog der Britischen Inseln). Käno- zoikum Holozän 10 000 bis Gegenwart Pleistozän 1,8 Mio–10 000 Jungtertiär 24–1,8 Mio Alttertiär 65– 24 Mio Meso- zoikum Kreide 144–65 Mio Jura 206–144 Mio Trias 248–206 Mio Jungpaläo- zoikum Perm 290–248 Mio Karbon 354–290 Mio Altpaläo- zoikum Devon 417–354 Mio Silur 443–417 Mio Ordovizium 495–443 Mio Kambrium 545–495 Mio 27 Gliederung der Erdzeitalter (in Jahren) Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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