Begegnungen mit der Natur 6, Schulbuch

150 Verhaltensbiologie M Arbeitsheft Seite 30, 32 Heinroth, Tinbergen und Frisch sind Mitbegründer der vergleichenden Verhal- tensforschung Den Begriff „Ethologie“ prägte der deutsche Zoologe Oskar Heinroth , der ua. wichtige Arbeiten zur vergleichenden Verhaltungsforschung in der Ornitholo- gie lieferte. Der bedeutende niederländische Verhaltensforscher Nikolaas Tinbergen ana- lysierte mit seinem Freund Konrad Lorenz ua. das Phänomen der Prägung bei Entenkücken und die Eirollbewegung der Graugans ( S. 153). Bedeutend sind auch Tinbergens Verhaltensbeobachtungen und -studien an Stichlingen ( S. 154). Der österreichische Zoologe Karl von Frisch beschäftigte sich vor allem mit der Sinnesphysiologie und dem Verhalten von Fischen und Bienen. Eine seiner bedeutendsten Entdeckungen war die Tanzsprache der Honigbienen. Oskar Heinroth (1871–1945) war im Berliner Zoo tätig, wo er auch das 1913 eröffnete, bis heute auf- grund seiner Artenvielfalt bedeutende Aquarium konzipierte, das er bis 1945 selbst leitete. Ornithologie Vogelkunde; ornis (griech.) = Vogel Nikolaas Tinbergen (1907–1988) übersiedelte 1949 nach Ox- ford, wo er an der Universität eine Pro- fessur erhielt; dort baute er eine Verhal- tensforschungsgruppe auf und trug so wesentlich dazu bei, die Ethologie in Großbritannien zu etablieren. Karl von Frisch (1886–1982) studierte in Wien und Mün- chen Zoologie. Ab 1925 leitete er das Zoologische Institut an der Universität München, das während des Zweiten Weltkrieges zerstört wurde. Nach dem Krieg war Frisch an der Grazer Karl-Fran- zens-Universität tätig, kehrte aber 1950, nach dem Wiederaufbau der Münchner Zoologie, dorthin zurück. Irenäus Eibl-Eibesfeldt (geb. 1928) war ein Schüler von Konrad Lorenz Burrhus Frederic Skinner (1904–1990) war ein US-amerikanischer Psychologe ( S. 157) Irenäus Eibl-Eibesfeldt begründete die Humanethologie Der österreichische Verhaltensforscher Irenäus Eibl-Eibesfeldt übertrug die Verhaltensforschung von den Tieren auf den Menschen und begründete damit die Humanethologie, die „Biologie menschlichen Verhaltens“. Der Wissenschafter lieferte ua. durch Kulturvergleiche (Beobachtung von Men- schen verschiedener Völker in gleichen Situationen) und Untersuchungen an taub und blind Geborenen überzeugende Beweise für die Existenz angebore- ner Verhaltensweisen beim Menschen ( S. 163). Er widerlegte damit Burrhus Frederic Skinners Behauptung, dass alles Verhalten erlernt sei. 6 Nikolaas Tinbergen 7 Oskar Heinroth 8 Karl von Frisch 9 Burrhus Frederic Skinner bei einem Verhaltensexperiment 10 Irenäus Eibl-Eibesfeldt Nur zu Prüfzwecken – Eigentum d s Verlags öbv

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