Begegnungen mit der Natur 6, Schulbuch

148 M Arbeitsheft Seite 30 Du erarbeitest dir Wissen über wichtige Themen, mit denen sich die Verhal- tensbiologie beschäftigt. Du lernst … die Themenbereiche, mit denen sich die Verhaltensbiologie beschäftigt, sowie verschiedene Forschungsansätze dieser Wissenschaft zu erfassen (S. 148–150) und unterschiedliche Methoden zur Erforschung tierischen Verhaltens kennen (S. 149) verschiedene Formen angeborenen Verhaltens zu unterscheiden und ihre Mechanismen zu erklären (S. 152–155) verschiedene erlernte Verhaltensweisen gegeneinander abzugrenzen und die Bedeutung sozialen Lernens zu verstehen (S. 156–158) die Bedeutung von sozialem Verhalten zu begreifen (S. 159–161) Mechanismen und Ursachen menschlichen Verhaltens anhand von Bei- spielen zu erläutern (S. 162–165) Kompetenzcheck S. 166 Verhaltensbiologie Verhaltensbiologie 4s43b2 Verhaltensweisen von Tier und Mensch Verhalten kann man definieren als die Gesamtheit der Reaktionen auf äußere und innere Reize. Dazu gehören beispielsweise Bewegungsabläufe, Körperhal- tungen und Lautäußerungen. Die Verhaltensbiologie bzw. Ethologie ist eine Teildisziplin der Zoologie und Nachbardisziplin der Psychologie . Die Verhaltensbiologie beschreibt und erforscht das Verhalten der Tiere, ein- schließlich des Menschen aus der Sicht der Biologie. Auch versucht sie zu klären, ob ein bestimmtes Verhalten proximate oder ulti- mate Ursachen hat. Ein Individuum ist nämlich verschiedenen Einflüssen ausgesetzt: Da sind einerseits unmittelbare, so genannte proximate Einflüsse (physiologische, psy- chische, soziale Einflüsse und auch die individuelle Entwicklung des Individu- ums), die direkt auf das Verhalten eines Tieres wirken und dafür verantwort- lich sind, in welcher Form es auf seine Umwelt reagiert. Anderseits müssen Verhaltensweisen auch im evolutionsbiologischen Zusam- menhang gesehen werden (ultimate Einflüsse): Durch welchen Vorteil wurde das Ausbilden einer Verhaltensweise im Laufe der Stammesgeschichte be- günstigt? Welchen Nutzen hatte dies für das Individuum bzw. seine Vorfahren? Proximate Ursachen lassen sich methodisch durch Verhaltensbeobachtung (Ethogramme S. 151), neurophysiologische Untersuchungen oder Attrappen- versuche ( S. 151) überprüfen, bei der Erforschung ultimater Ursachen spielt der Artenvergleich eine zentrale Rolle. Aus der Sichtweise der Ethologie ist Verhalten allerdings nie durch eine einzi- ge Ursache, sondern immer durch mehrere Ursachen, erklärbar. Ethologie vergleichende Verhaltensforschung, Ver- haltensbiologie; ethos (griech.) = Sitte, Gewohnheit, logos (griech.) = das Sprechen, Wort Zoologie Teilbereich der Biologie, der sich mit der Erforschung der Tiere (Anatomie, Physio- logie, Genetik …) beschäftigt Psychologie Wissenschaft, die die Lebensweisen, das Verhalten und die Entwicklung des Men- schen untersucht proximate Ursachen auch Wirkursachen genannt proximus (lat.) = der nächste ultimate Ursachen auch als grundlegende Ursachen be- zeichnet ultimus (lat.) = der letzte, äußerste Welcher physiologische Ablauf liegt einem bestimmten Verhalten zugrunde und von welchem Reiz wird es ausgelöst? Warum tritt Verhalten in einer bestimmten Situation auf? Wie werden Reaktionen von Erfahrungen beeinflusst? Wie kann man Verhaltens- äußerungen messen? Was ist angeboren, was ist erlernt? Welchen Anpassungswert hat eine bestimmte Verhaltensweise? Wie werden dadurch Überleben und Fortpflanzung begünstigt? 1 Fragen der Verhaltensbiologie Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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