Begegnungen mit der Natur 6, Schulbuch

147 Unser Körper verfügt über Schutzeinrichtungen gegen mögliche Krank- heitserreger. Unspezifische Abwehrmechanismen bilden die erste Schranke gegen Infektionen. Eingedrungene Keime werden von bestimmten Typen von weißen Blutkörperchen (Leukozyten) abgewehrt. Entzündungsreaktionen helfen, Infektionen zu bekämpfen. Dabei werden Signalstoffe ( Cytokine, Histamine, Prostaglandin ) freigesetzt, die den Blut- fluss in den Kapillaren und deren Durchlässigkeit sowie das Schmerzempfin- den erhöhen. Zudem sind sie an der Auslösung von Fieber beteiligt. Bei der spezifischen ( erworbenen ) Abwehr werden gezielt Erreger bekämpft. Die Immunreaktion erfolgt in drei Schritten ( Erkennungsphase , Dif- ferenzierungsphase und Reaktionsphase ). Durch die Bildung von Gedächtnis- zellen nach einem Erstkontakt mit einem Erreger wird ein Organismus immu- nisiert – er ist nun immun gegen den bestimmten Krankheitserreger. Immunität kann auch durch das Einimpfen inaktivierter, abgetöteter oder abgeschwächter Krankheitserreger ( aktive Immunisierung ) erlangt werden (künstlich erworbene Immunität, Schutzimpfung ). Durch die Übertragung von Antikörpern ( passive Immunisierung , Heilimp- fung ) wird eine rasche Bekämpfung von Krankheitserregern bewirkt. Aufgrund fehlender Gedächtniszellen bietet die Heilimpfung jedoch keinen dauerhaften Schutz. Grippe oder auch Influenza wird durch Viren verursacht, die Ansteckung erfolgt durch Tröpfcheninfektion . Es ist möglich, sich mittels Grippeschutzimpfung immunisieren zu lassen. Dadurch wird die Chance des Erregers, sich weiterzuverbreiten, minimiert, Epedemien oder gar Pandemien können unter Umständen so verhindert wer- den. AIDS ist eine folgenschwere Erkrankung des Immunsystems , die durch HIV hervorgerufen wird. Die Viren zerstören die T-Lymphozyten und die Makrophagen , wodurch das Abwehrsystem so stark geschwächt wird, dass die Betroffenen anderen Krank- heitserregern, auch solchen, die sich bei einem normal funktionierenden Immunsystem nicht vermehren können, mehr oder weniger ausgeliefert sind. HIV-positive Menschen haben die Antikörper gegen das Virus in ihrem Blut (durch Tests nachweisbar). Sie sind nicht krank, ihr Immunsystem ist noch intakt. Die Inkubationszeit kann Monate bis Jahre dauern. AIDS-krank sind HIV-positive Menschen, deren Immunsystem bereits gestört ist. Symptome können ua. unerklärliches Fieber über 38 °C, länger andauernde Lymphknotenschwellungen, grundloser Gewichtsverlust, Durchfall, Magen- und Darmstörungen, Nachtschweiß und sonderbare Hautveränderungen sein. Fehlfunktionen des Immunsystems verursachen Krankheiten . Bei Allergien reagiert der Körper überempfindlich auf Allergene . Die schlimmste Form einer allergischen Reaktion ist der anaphylaktische Schock . Bei Autoimmunkrankheiten richtet sich die Immunabwehr gegen körper- eigene Strukturen . Überblick Immunbiologie Nur zu Prüfzwecken – Eigentum des Verlags öbv

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