Begegnungen mit der Natur 6, Schulbuch
144 Immunbiologie M Arbeitsheft Seite 27, 28, 29 Fehlfunktionen des Immunsystems Die häufigsten Fehlfunktionen des Immunsystems sind Überempfindlichkeits- reaktionen, die Allergien . In Österreich ist jede(r) Fünfte davon betroffen. Bei den so genannten Autoimmunerkrankungen richtet sich die Immunab- wehr gegen körpereigene Strukturen. Allergien sind überschießende Immunreaktionen Bei einer Allergie wirken bestimmte harmlose Stoffe aus der Umwelt (Pollen, Nahrungsmittel, Schimmelpilzsporen, Hausstaubmilbenkot, Hautschuppen und Haare von Tieren etc.) für das Immunsystem als Antigene, sie werden als Allergene bezeichnet. Wann und wieso ein Mensch plötzlich zum Allergiker bzw. zur Allergikerin wird, ist unbekannt. Es steht allerdings fest, dass die Wahrscheinlichkeit einer Allergie steigt, wenn eine erbliche Neigung dazu besteht (zB allergischer Elternteil). Die Mastzellen schütten Histamin aus Irgendwann lösen bestimmte Allergene, zum Beispiel Birkenpollen, eine Imm- unreaktion aus, die zur Bildung von Antikörpern der Klasse IgE führt ( S. 137). Diese pollenspezifischen Antikörper binden sich an Mastzellen ( S. 134), die sich in den Schleimhäuten von Nase, Bronchien und Lunge befinden. Damit hat eine Sensibilisierung stattgefunden – die betroffene Person ist gegenüber Birkenpollen empfindlich geworden. Beim nächsten Pollenkontakt werden die Pollenkörner von den auf den Mast- zellen sitzenden Antikörpern gebunden (Antigen-Antikörper-Reaktion), was die Mastzellen zur Ausschüttung von Histamin ( S. 134) veranlasst. Der Signalstoff erweitert kleine Blutgefäße, die Blutgefäßwände werden durchläs- siger, wodurch Flüssigkeit aus den Gefäßen ins Gewebe austritt – Symptome wie Anschwellung, Hautrötung und/oder vermehrte Schleimabsonderung, die sich in häufigem Niesen sowie Rötung und Schwellung der Augenbindehaut äußern (Heuschnupfen), sind die Folge. Sind auch die Bronchien davon betrof- fen, führt ihre Verengung, meist unterstützt durch eine krampfartige Kontrak- tion der glatten Muskulatur, zu massiver Atemnot ( Asthma ). Eine Linderung der Symptome kann durch Medikamente, die die Histaminre- zeptoren blockieren (Antihistaminika, Abb. 18), erzielt werden. Allergie bedeutet so viel wie Fremdeinwirkung allos (griech.) = anders, ergon (griech.) = Tätigkeit, Werk, Verrichtung Autoimmunerkrankungen autos (griech.) = selbst IgE Immunglobulin E Antikörper, die sich an Mastzellen hef- ten, und diese bei erneutem Allergen- kontakt zur Ausschüttung von Histamin anregen Histamin kann seine Wirkung nur entfalten, wenn es von speziellen Histaminrezeptoren auf der Oberfläche der Zellen gebunden wird Asthma mit vollem medizinischem Namen Asth- ma bronchiale ist eine chronische, ent- zündliche Erkrankung der Atemwege mit dauerhaft bestehender Überemp- findlichkeit 17 Birkenpollen können als Allergene wirken. 18 Antihistaminika, Wirkungsweise 19 Ablauf einer allergischen Reaktion Zelle Wirkstoff (Medikament) Histaminrezeptor Histamin Nur zu Prüfzweck n – Eigentum des Verlags öbv
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