Begegnungen mit der Natur 6, Schulbuch
141 Der Körper setzt sich zur Wehr M Arbeitsheft Seite 27, 28, 29 AIDS AIDS ist eine folgenschwere Erkrankung des Immunsystems, die durch das menschliche Immunmangelvirus HIV hervorgerufen wird. HI-Viren zerstören Abwehrzellen Die Viren dringen zur Vermehrung bevorzugt in T-Lymphozyten und Makropha- gen ein, die dadurch zerstört werden. Da mit der Zeit immer mehr Abwehrzel- len zugrunde gehen, wird das Immunsystem nach und nach geschwächt. Letz- tendlich ist es nicht mehr in der Lage, Krankheitserreger zu bekämpfen. Der oder die Infizierte ist diesen nun mehr oder weniger ausgeliefert. So kommen auch Krankheiten zum Ausbruch, deren Erreger sich bei einem normal funktio- nierenden Immunsystem nicht vermehren können ( opportunistische Erreger ). HI-Viren mutieren immer wieder Erfolgt eine HIV-Infektion, wird wie bei anderen Erregern auch, eine Immunre- aktion ausgelöst, die letztendlich zur Bildung von Antikörpern führt. Diesen gelingt es allerdings nicht, die HI-Viren zu eliminieren, da diese ständig mutie- ren und so der Antikörper-Antigen-Reaktion entkommen. Die Antikörper (anti-HIV), die sich nach zehn bis zwölf Wochen (selten später) gebildet haben, lassen sich mittels Bluttest nachweisen. Ihr Vorhandensein im Blut bedeutet, dass irgendwann eine HIV-Infektion stattgefunden haben muss. Betroffene erhalten das Testergebnis „HIV-positiv“. Anti-HIV werden ua. mit dem ELISA-Test nachgewiesen Eine Möglichkeit anti-HIV nachzuweisen ist mittels ELISA-Test : In ein Gefäß, an dessen Boden HIV-Antigene fixiert sind, wird Blutserum der Testperson gebracht. Enthält das Serum anti-HIV, findet eine Antigen-Antikörper-Reaktion statt. Das Gefäß wird anschließend ausgewaschen, am Boden bleiben die Antigen-Antikörper-Komplexe zurück. Zur Bestätigung des Ergebnisses wird noch der so genannte Western-Blot- Test durchgeführt. In Österreich werden jährlich 1 Million HIV-Antikörpertests durchgeführt, etwa die Hälfte davon im Blutspendewesen. Eine andere Methode zum Nachweis einer HIV-Infektion ist der direkte Nach- weis der HI-Viren. Da dieser aber sehr aufwändig ist, wird er fast ausschließ- lich zu wissenschaftlichen Zwecken durchgeführt. 12 HI-Viren befallen eine Zelle. 13 Vermehrungszyklus des HI-Virus AIDS Abkürzung für Acquired Immune Deficiency Syndrome HIV Abkürzung für Human Immunodefiency Virus. opportunistische Erreger opportunus (lat.) = einer günstigen Gele- genheit folgend ELISA-Test E nzyme- L inked- I mmunoab s orbent A ssay; enzymgekoppelter Immunabsor- ptionstest Western-Blot-Test Der Probe werden an ein Enzym gekop- pelte Antikörper zugegeben, die sich an den Antigen-Antikörper-Komplex binden. Mit einer nächsten Waschung wird die Vorstufe eines Farbstoffes zugegeben, der sich durch das Antikörper gebunde- ne Enzym zum roten Farbstoff umwan- delt – der Nachweis für HIV-Antikörper. 14 Western-Blot-Test Virushülle Erbgut Innenkörper Virus-Innenkörper mit Viruserbgut wird in der Wirtszelle freigesetzt Viruserbgut und Virusproteine werden in der Wirtszelle vervielfältigt Neue HI-Viren werden freigesetzt Tochter-HIV knospt aus der Wirtszelle Viruserbgut wird in den Innenkörper eingelagert Virusprotein HIV dockt an 100 nm HIV-Antigen Antigen-Anti- körper-Komplex Immunkomplex gefärbter Komplex Farbstoff (Vorstufe) Enzym-gekoppelter Antikörper menschlicher Antikörper Nur zu Prüfzwecken – Eigentum d s Verlags öbv
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